Tiktok ist längst mehr als eine Plattform für Unterhaltung, sondern auch ein Ort, an dem Tipps geteilt werden - gar für die Karriere. «Mittlerweile geben Job-Influencer auf der Plattform Karrieretipps, die allerdings immer sehr einseitig gestaltet sind», sagt Emine Yilmaz, Vice President beim Personaldienstleister Robert Half.
Sie findet: Die Ratgebenden fokussieren sich auf die Perspektive des frustrierten Arbeitnehmers und vernachlässigen dabei die Folgen einer bestimmten Haltung im Job für die Karriere. Ein solcher vermeintlich guter Tipp ist das «Quiet Quitting» - das schrittweise Zurückziehen von Engagement im Job. «Im ungünstigsten Fall kann dies zu einer Entlassung führen», erläutert Yilmaz in einem Blogbeitrag.
Ein anderes auf Tiktok kursierendes Beispiel ist der Tipp: Wer den Job häufig wechselt, erzielt Gehaltssprünge. Laut Yilmaz sehen viele HR-Verantwortliche darin aber eher ein Jobhopping. Zur Erläuterung: Negativ ausgelegt steht das Jobhopping zum Beispiel dafür, dass ein Arbeitnehmer unfähig ist, sich auf eine Arbeitsstelle zu konzentrieren oder gar einer Herausforderung nicht gerecht werden kann.
Unternehmen wollen Engagement sehen
«Jobsuche und Bewerbungsprozess werden auf TikTok oft vereinfacht dargestellt», erläutert Yilmaz. Sie rät Bewerbern vielmehr, dem Unternehmen Engagement und echtes Interesse zu zeigen. Diese wollen einen neuen Mitarbeiter gewinnen, «der nicht nur die nötigen Fähigkeiten mitbringt, sondern auch perspektivisch seine Karriere beim Unternehmen plant».
Und Bewerber sollten sich genau überlegen, ob sie für das Unternehmen arbeiten möchten.