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Google besteigt die Internet-Zeitmaschine

Im Internet bietet die Wayback Machine Zugang zu archivierten Versionen zahlloser Webseiten. Das nutzt nun auch der Suchmaschinenriese.
Eine Frau schaut auf einen Monitor
Nanu, gestern war das noch da: Wenn etwa gesuchte Inhalte von einer Internetseite verschwinden, hilft die Wayback Machine weiter. © Christin Klose/dpa-tmn

Google verlinkt in seinen Suchergebnissen ab sofort auch zu früheren Versionen von Webseiten. Die Seiten lagern beim Internet Archive, einer gemeinnützigen Organisation, die in digitaler Form eine Bibliothek aus Internetseiten und anderen kulturellen Artefakten aufbaut.

Um das neue Feature zu nutzen, sucht man wie gewohnt in Google und klickt dann beim jeweiligen Suchergebnis erst auf die drei Punkte, dann auf die Schaltfläche «Mehr über diese Seite» und scrollt anschließend fast bis zum Ende herunter.

Erste Indexierung und frühere Versionen

Dort steht dann, wann Google die jeweilige Webseite erstmals indexiert hat. Und man kann auf «Vorherige Versionen ansehen unter Internet Archive» klicken, um sich frühere Versionen über die Wayback-Machine-Seite anzeigen zu lassen.

Das ist interessant, weil man entdecken kann, wie eine bestimmte Seite zu verschiedenen Zeitpunkten aussah. Und die Funktion ist praktisch, wenn auf der Seite gesuchte Inhalte geändert, verschoben oder gelöscht worden sind.

Der Einstieg in die Internet-Zeitmaschine funktioniert sonst aber auch jederzeit direkt über die Adresse des Internet Archive, «Web.archive.org», indem man dort die Internetadresse, von der man frühere Versionen finden will, in die Suchleiste eingibt.

Ausnahme: Der jeweilige Rechteinhaber hat sich gegen die Archivierung seiner Webseite entschieden oder die Webseite verstößt gegen die Inhaltsrichtlinien des Internet Archive.

Google Cache wurde eingestellt

Und Google? Seine eigene Archivierungsfunktion für Webseiten namens Google Cache hatte der Suchmaschinenkonzern Anfang des Jahres eingestellt.

Das gemeinnützige Internet Archive wiederum speichert übrigens nicht nur das Internet, sondern alle erdenklichen digitalen Kulturgüter: Musik, Filme, Software, eingescannte Bücher, Games, sogar Malware der 1980er und 1990er Jahre - mit dem Ziel, alles zu erhalten und frei zugänglich zu machen.

© dpa
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