„Trautes Heim, Glück allein!” Das dachten sich wahrscheinlich auch Derek und Maria Broaddus, die in der Netflix-Serie The Watcher unter den Namen Dean und Nora Brannock von Bobby Canavale („Ant-Man”) und Naomi Watts („King Kong”) gespielt werden. Als sie im Juni 2014 ihr neues Haus in Westfield (New Jersey) erstehen, soll es ihr Glück auf ein neues Level heben.
Doch der zweite Teil des Zitats klingt aus heutiger Sicht eher nach Hohn und Spott, denn in Wirklichkeit erwartete das Paar ein echter Neuheim-Horror.
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The Watcher stellt sich vor: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Serie beginnt
Drei Tage nach dem Kauf des Hauses landet ein dicker, weißer Umschlag im Briefkasten der neuen Eigentümer:innen. „An die neuen Besitzer” steht darauf geschrieben. Als Derek und Maria den Umschlag öffnen, deutet zunächst alles auf eine nette Willkommensbotschaft hin:
“Liebster neuer Nachbar aus dem 657 Boulevard,
erlauben Sie mir, Sie in der Nachbarschaft willkommen zu heißen”
Was als positive Nachricht beginnt, verkehrt sich aber schnell in abstruse Äußerungen. Das Haus sei seit Jahren in Familienbesitz gewesen und der Verfasser sei damit beauftragt, es zu beobachten, wie schon sein Vater und sein Großvater vor ihm. Dabei nennt er detaillierte Infos bezüglich der Familie inklusive der Anzahl der Kinder. Hier wird es dann wirklich creepy:
„Müsst ihr das Haus wirklich mit jungem Blut füllen, so wie ich es verlangt habe? Besser für mich. War euer altes Haus zu klein für eine wachsende Familie? Oder war es Gier, die eure Kinder zu mir gebracht hat? Wenn ich erstmal ihre Namen kenne, werde ich sie ansprechen und auf meine Seite ziehen.”
Unheimliche Stalker gibt es auch in „You” bei Netflix. So konnte es dort in Staffel 4 weitergehen.
Die nächsten Briefe trudeln ein: Was hat der Watcher vor?
Derek handelt umgehend und benachrichtigt die Polizei. Anschließend begeben er und seine Familie sich in ihr altes Haus, das zu diesem Zeitpunkt noch ihnen gehört. Am selben Abend schreibt das Ehepaar eine E-Mail an die Vorbesitzer:innen, mit der Frage, ob sie wüssten, wer der Watcher sein könne.
Tatsächlich hat Andrea Woods, die vorher mit ihrer Familie in dem Haus gelebt hat, eine Antwort parat. Die Identität des Verfassers kann sie zwar nicht aufklären. Ihr Mann und sie hatten jedoch ebenfalls einen Brief vom Watcher bekommen, kurz bevor sie auszogen.
Bald liegt ein weiterer Briefumschlag im Postkasten der Familie. Darin nennt der Watcher nicht nur den korrekten Nachnamen der Neuankömmlinge - auch wenn er den Namen falsch schreibt, sondern auch die Rufnamen der Kinder und weitere Details. Er oder sie muss das Haus also in Hörweite beobachtet haben. Noch unheimlicher sind jedoch weitere Formulierungen im Brief:
„Haben Sie schon herausgefunden, was sich in den Wänden befindet? Bald werden Sie es. […] Wird das junge Blut im Keller spielen? Oder haben sie zu große Angst, alleine hinunterzugehen? Ich hätte große Angst, wenn ich sie wäre. Es ist weit weg vom Rest des Hauses. Wenn Sie oben wären, würden Sie sie niemals schreien hören.”
Die wahre Geschichte hinter The Watcher: Polizei und Ex-FBI-Agenten ermitteln
Spätestens jetzt klingeln die Alarmglocken nicht nur bei Derek und Maria, sondern auch bei der Polizei. Doch die Ermittlungen führen allesamt ins Leere. Kurzzeitig wird ein Nachbar namens Michael Langford als The Watcher verdächtigt. Es können jedoch keine klaren Beweise vorgebracht werden. Also vermuten die Behörden, dass es sich wohl nur um einen dummen Streich handelt.
Vermutungen reichen Derek aber bei weitem nicht. Schließlich ist seine Familie in Gefahr. Das Haus betritt das Ehepaar in der Zwischenzeit nur noch selten. Die Kinder halten sie vom Grundstück fern. Derek installiert Sicherheitskameras überall auf dem Gelände und versteckt sich nachts am Fenster. Er hofft so, irgendetwas Verdächtiges in der Dunkelheit ausmachen zu können. Auch einen Privatdetektiv schalten die Broaddus ein .
Zudem kontaktiert Derek einen Ex-FBI-Agenten namens Robert Lenehan. Dieser findet zahlreiche Hinweise in den Briefen, die auf einen älteren Verfasser hindeuten. Unter anderem stellt er fest, dass die Briefe überraschend wenig Beleidigungen enthalten, obwohl der Watcher eindeutig sehr wütend sein muss.
Es reicht: Derek und Maria wollen das Haus 657 Boulevard verkaufen
Die Tage kommen und gehen. Monate verstreichen, ohne dass die Ermittlungen irgendwelche brauchbaren Ergebnisse liefern. Dann kommt der Tag, an dem die Familie ihr altes Haus verkauft. An einen Einzug in ihr neues Heim ist jedoch nicht zu denken. Stattdessen richten sich Derek, Maria und die drei Kinder im Haus von Marias Eltern ein. Beide Elternteile kämpfen inzwischen mit Depressionen und Angstzuständen und schlafen nur noch mit Medikamenten ruhig.
Schließlich fällen die Eheleute eine Entscheidung: 657 Boulevard ist zu einer zu großen Last geworden. Sie wollen das Haus verkaufen. Die Umstände drücken den anberaumten Preis aber enorm nach unten. Niemand will das Haus kaufen und Derek und Maria sind auch nicht dazu bereit, den potenziellen Käufer:innen die Briefe zu verschweigen.
Dann bekommt Presse Wind von der Sache. Derek und Maria haben zudem eine Anzeige gegen die Vorbesitzer:innen erstattet, da diese sie nicht über die Briefe aufgeklärt hatten. Dieser Umstand facht die Neugier der Medien noch weiter an. Zahlreiche Sender berichten darüber und belagern das Haus. Irgendwann ebbt das Interesse jedoch wieder ab.
Schwierige Rechtslage und sozialer Druck behindern den Verkauf
Im Frühling 2016 bietet die Familie das Haus erneut zum Verkauf an. Doch die zahlreichen Interessent:innen ziehen sich schnell zurück, nachdem sie die Briefe gelesen haben. Der Makler hat schließlich eine Idee: Das Haus soll abgerissen und das Grundstück aufgeteilt werden. So hätte die Familie noch rund eine Million Euro abgreifen können. Die Ankündigung führt aber zu viel Kritik, denn die Nachbar:innen sind damit alles andere als einverstanden.
Rechtlich ist eine Aufteilung des Grundstückes nur mit Zustimmung der Kommune möglich, denn die beiden neuen Grundstücke wären jeweils zu klein. Die Diskussionen darum dauern wochenlang.
Die Aufteilung wird schließlich vom Gemeinderat abgelehnt. Die Anschuldigungen, Derek und Maria würden sich an der Aufteilung bereichern, sind völlig haltlos. Der veranschlagte Preis hätte die Verluste der Familie nur leicht abgefedert. Allein der Kaufpreis lag bei rund 1,3 Millionen Euro.
Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Serie: Wurde der Watcher überführt?
Letztlich findet sich trotz allem aber doch noch ein Mieter, der in das Haus der Familie einzieht − und kurz darauf einen Brief erhält. Adressiert ist dieser „An den abscheulichen und gehässigen Derek und seine Dirne von Frau Maria.” Darin beleidigt der Watcher die Familie erneut und droht mit Rache.
Doch auch dieses Mal bleiben die Ermittlungen ergebnislos und die Geschichte gerät nach und nach in Vergessenheit. Nur einmal kommt das Thema auf, als auch einige Anwohner:innen Briefe mit merkwürdigen Inhalten erhalten. Alle sind mit „Freunde der Broaddus-Familie” unterschrieben.
Derek gibt später gegenüber einer Journalistin zu, die Briefe geschrieben und verteilt zu haben. Denn Derek, Maria und ihre Kinder haben bis heute mit den Ereignissen zu kämpfen. Der Watcher befindet sich jedoch immer noch auf freiem Fuß.
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Dieser Artikel The Watcher bei Netflix: Die wahre Geschichte hinter der neuen Serie der Dahmer-Macher kommt von Featured!