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«Tatort»-Star Neuhauser wird 65: Berufseinstieg war holprig

Seit rund 30 Folgen jagt Adele Neuhauser mit Harald Krassnitzer im «Tatort» aus Österreich die Mörder. Zur Schauspielerin berufen hat sie sich schon als kleines Kind gefühlt.
Adele Neuhauser
Die Schauspielerin Adele Neuhauser wird 65. (Archivbild) © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB

In der Schulter zwickt es noch etwas. «Aber ich bin zufrieden mit den Fortschritten», sagt Adele Neuhauser. Die «Tatort»-Kommissarin war im Juni 2023 beim Dreh zu einer Film-Komödie mit dem Rad gestürzt und hatte sich die Schulter gebrochen. Eine Platte mit neun Schrauben im Oberarm war die Folge. Das Missgeschick soll aber den 65. Geburtstag der Schauspielerin mit österreichisch-griechischen Wurzeln nicht überschatten. Zumal das Jahr 2024 beruflich unter günstigen Vorzeichen steht. «Es verspricht sehr viel Arbeit, was mich freut», sagt Neuhauser.

Allein drei neue «Tatort»-Folgen aus Wien werden in diesem Jahr gedreht. Zusammen mit Harald Krassnitzer (Oberstleutnant Moritz Eisner) ermittelt Neuhauser alias Majorin Bibi Fellner unter anderem im rechtsextremen Milieu. «Der Rechtsruck und die manchmal nicht fassbare Unzufriedenheit sind Themen, die mich nicht kalt lassen», sagt Neuhauser. Das Ermittler-Duo hat bei der Themenauswahl wichtigen Einfluss. «Wir wollen Stoffe, die relevant sind.» Korruption, Massentierhaltung, Mafiaclans in Großstädten, Gewalt gegen Frauen - Eisner und Fellner sind in viele Milieus eingetaucht.

Krassnitzer, der schon seit 1999 den Mördern in den «Tatort»-Krimis aus Wien keine Chance lässt, hat seit 2011 Neuhauser an seiner Seite. Das Duo ist in den mehr als zehn Jahren eines der besonders beliebten Teams der Reihe geworden. Die Chemie zwischen den beiden stimmt. «Großer Respekt, großes Vertrauen, eine schöne Freundschaft» - so charakterisiert Neuhauser ihre Beziehung. Das genauso liebevolle wie spannungsreiche Verhältnis der beiden macht einen wesentlichen Reiz des «Tatorts» aus Österreich aus.

Schwierige Zeiten

Die Schauspielerin hat in ihrer Karriere deutlich ruppigere Zeiten erlebt. Die Berufung fühlte sie dabei früh. «Mit sechs Jahren habe ich gewusst, dass ich Schauspielerin werden möchte», erinnert sich die in Athen geborene Aktrice. Mögliche Weichen in andere Richtungen wie zum Beispiel zum Ballett seien durch Verletzungen früh blockiert worden. Mit 16 Jahren habe sie sich zum Entsetzen der Eltern von der Schule abgemeldet und sei prompt im renommierten Max-Reinhardt-Seminar an der Aufnahmeprüfung gescheitert. Eine andere Schauspielschule musste zur Lehrstätte werden. «Es war ein holpriger Einstieg in den Beruf», sagt Neuhauser.

Auch privat waren ihre frühen Jahre eine extrem schwierige Zeit. In ihrer 2017 erschienenen Autobiographie «Ich war mein größter Feind» erzählt die Schauspielerin von Depressionen und neun Suizidversuchen.

Die ersten Engagements hatte sie auf deutschen Bühnen - in Münster, Essen, Mainz und Regensburg. 20 Jahre lange spielte sie klassische Rollen wie den Mephisto und die Medea. 2005 ging sie nach Österreich zurück. Nach vielen TV-Gastrollen wurde das Fernsehen ihre neue Heimat. Der Durchbruch gelang ihr als Hobby-Detektivin Julie Zirbner in der ORF-Landkrimi-Serie «Vier Frauen und ein Todesfall». Dann kam ein Anruf: «Wollen Sie mit Harald Krassnitzer im "Tatort" spielen?» Ein Ablehnen kam nicht in Frage, zumal ihre Agentin kommentiert habe: «Adele, das ist der Ritterschlag.»

Der Wechsel zum Fernsehen

Die Kritiker reagierten sehr positiv. «Der grantelnde Moritz Eisner und die immer am Absturz balancierende Ex-Trinkerin Bibi Fellner sind ein grandioses Paar», schrieb der Schweizer «Tages-Anzeiger» 2017. Die 2013 ausgestrahlte Wiener «Tatort»-Folge «Angezählt» wurde mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet.

Neuhausers Verhältnis zum Phänomen der Kriminalität ist von Neugier geprägt. «Warum wird jemand zum Verbrecher?», sei für sie eine der entscheidenden Fragen, sagt die Schauspielerin, die inzwischen etwa 30 «Tatort»-Folgen gedreht hat.

Den Wechsel zum Fernsehen hat sie nie bereut. «Ich liebe die Kamera. Sie ist die Verlängerung des Herzens und des Hirns des Publikums», sagt Neuhauser. «Man muss sehr präzise sein und ich mag Präzision.» Allerdings sei die Kamera sehr gnadenlos. «Ich bin auch ein wenig eitel», sagt sie und erinnert sich gern an den Kommentar bei einem Treffen: «Du siehst privat viel hübscher aus als im Fernsehen.»

© dpa ⁄ Matthias Röder, dpa
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