Horror mit Witz und Köpfchen: Jordan Peele hat mit “Get Out” und “Wir” das geschafft, was heutzutage nur noch wenigen Regisseur:innen gelingt. Innerhalb von gerade einmal zwei Filmen hat er nicht nur sich und seine Werke zu einer Marke gemacht, sondern sich auch eine gewisse Narrenfreiheit im sonst so starren Hollywood-System erkämpft.
Sein neuer Sci-Fi-Horror-Streifen Nope ist da nur der beste Beweis. Pferde-Ranches und Wild-West-Shows sieht man sonst nämlich eher selten in der Kombination mit UFOs, mordenden Schimpansen und sprichwörtlich vom Himmel regnendem Geld. Da kann man schon mal den Überblick verlieren.
Aus diesem Grund liefern wir Dir hier die Erklärung für Nope und versuchen, alle Deine Fragen zu dem Film zu beantworten.
Die Handlung: Worum geht’s in Nope?
Im Zentrum von Nope stehen die Geschwister OJ (Daniel Kaluuya) und Emerald Haywood (Keke Palmer). Zusammen betreiben die beiden eine Ranch für Filmpferde, nachdem ihr Vater (Keith David) bei einem rätselhaften Vorfall von vom Himmel fallenden Geld getötet wird.
Die beiden befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten und es sieht ganz danach auch, als müssten sie ihre Farm an den einstigen Hollywood-Kinderstar Ricky “Jupe” Park (Steven Yeun) und dessen Freizeitpark verkaufen. Doch plötzlich beginnen OJ und Emerald unerklärliche Phänomene auf ihrer Ranch zu beobachten.
Stromausfälle, merkwürdige Geräusche und eine Wolke, die sich nie zu bewegen scheint: Die beiden Geschwister sind schnell fest davon überzeugen, dass ein UFO über ihrem Grundstück schwebt. Und wittern ihre Chance. Mit dem perfekten “Oprah-Foto” von außerirdischem Leben wollen sie ihre Geldsorgen beiseite räumen.
Jetzt muss ihnen das nur noch gelingen. Hilfe bekommen sie von dem Elektronikgeschäft-Angestellten Angel (Brandon Perea) und dem exzentrischen Kameramann Antlers Holst (Michael Wincott). Ihr Vorhaben stellt sich aber bald gefährlicher heraus, als gedacht…
Das UFO in Nope: Was ist es wirklich?
Wenn Du das Wort UFO (unidentifiziertes fliegendes Objekt) hörst, gehst Du für gewöhnlich von einem außerirdischen Raumschiff aus. Von angeblichen Sichtungen sogenannter fliegender Untertassen hat ja schließlich jede:r schonmal gehört. Und genau wie eine solche sieht das Phänomen am Himmel über der Haywood-Ranch auch erstmal aus.
Doch im Laufe von Nope stellt sich heraus, dass es sich dabei keineswegs um ein Fluggerät von Aliens handelt. Das riesige, ovale Objekt ist selbst ein außerirdisches Wesen. Ein Hungriges noch dazu.
Wie OJ in einer Szene feststellt, scheint der extraterrestrische Gigant die Haywood-Ranch und das umliegende Areal zu seinem neuen Jagdrevier erklärt zu haben. Wie ein Raubtier beobachtet er sein Gebiet und schlägt erstmal auch nur bei Nacht zu. Erst als die Haywoods ihren außerirdischen Besucher zunehmend reizen, geht er auch bei Tag zum Angriff über. Was genau das gewaltige Alien aber genau ist, lässt sich nur schwer sagen.
Zunächst sieht es eben genau wie das Klischee einer fliegenden Untertasse aus. An der Unterseite befindet sich eine Art Mund, mit dem es seine Opfer bei lebendigem Leibe vom Boden in seinen Verdauungstrakt hochziehen kann. Doch am Ende zeigt sich, dass sich das Wesen auch noch in eine wesentlich beeindruckendere Form verwandeln kann. Anstatt wie eine Untertasse wirkt es so fast mehr wie eine majestätische Mischung aus Qualle und Fisch.
Gleichzeitig verfügt der außerirdische Jäger auch über eine Art elektromagnetisches Feld, dass sämtlichen Strom und elektrischonische Geräte in seinem Umfeld unbrauchbar macht. Ist er vielleicht intelligenter, als es scheinen mag? Immerhin kann er auch Wolken um sich herum kreieren, um seinen Opfern getarnt auflauern. Und dass er Geduld hat, konnte er gleich am Anfang beweisen.
Münzen vom Himmel: Woran starb OJs Vater?
In den ersten Minuten von Nope werden die Zuschauer:innen Zeuge des seltsamen Unfalls, der den Vater der Haywood-Geschwister aus dem Leben reißt. Erst fällt der Strom aus, gefolgt von einem Regen zunächst unbekannter Gegenstände, die um OJ und seinen Vater auf den Boden hageln. Schnell zeigt sich: Es sind Münzen, Schlüssel und andere Metallobjekte.
Eines davon trifft den Vater am Kopf, der von seinem Pferd fällt und kurz darauf verstribt. Doch was ist hier passiert?
Tatsächlich ist die Szene Beweis dafür, dass sich der riesige Alien-Jäger wohl schon eine ganze Weile in der Umgebung der Haywood-Ranch herumtreibt. Die herunterregnenden Münzen und anderen Metallgegenstände sind die Überbleibsel der Menschen, die von dem Monster gefressen wurden. Offenbar kann es kein Metall verdauen, weshalb es dieses durch die Öffnung an seiner Unterseite wieder ausscheidet.
Im weiteren Verlauf des Film wird man noch mehrmals Zeuge dieser grausigen Prozedur. Dass OJs Vater von einem der herunterfallenden Gegenstände getroffen wurde, verrät aber noch ein weiteres Detail. In diesem Fall muss das Wesen die Überreste von sehr weit oben ausgeschieden haben. Es könnte sich also um den Tag seiner Ankunft in der Gegend gehandelt haben.
Dafür spricht auch die Menge der Gegenstände, die vom Himmel regnet. Das Verschwinden so vieler Menschen in der Region wäre schließlich bereits aufgefallen, wie sich auch später nach dem Massaker bei der Western-Show zeigt. Hier sind Polizei und Medien nämlich sehr schnell auf dem Plan.
Das Ende von Nope: Die Erklärung für das Finale
Am Ende lässt es Nope dann nochmal ordentlich krachen: Der Plan, den die Haywoods zusammen mit Angel und Holst ausgeheckt haben, geht auf der einen Seite gehörig in die Hose, ist auf der anderen Seite aber irgendwie doch noch von Erfolg gekrönt.
Die Ankunft eines sensationslüsternen Reporters auf einem Motorrad war nämlich absolut nicht eingeplant und stürzt die ganze Operation ins Chaos. Der Neuankömmling büßt seine Arroganz auch gleich mit dem Leben. Und auch Kameramann Holst stirbt einen Heldentod, als er mit seiner manuellen Kamera die perfekten Bilder des außerirdischen Riesen einfangen will.
Ob Angel überlebt hat, ist am Ende nicht gänzlich klar. Zwar scheint er, eingewickelt in eine Plane und Stacheldraht, davor bewahrt worden zu sein, von dem Alien aufgesaugt zu werden. Doch ob er den Sturz aus so großer Höhe – und vor allem eingewickelt in einen Stacheldraht – unbeschadet überstanden haben kann, steht zur Diskussion.
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Wie tötet Emerald das Alien?
Die Haywoods kommen schlussendlich wohl noch am Glimpflichen davon. Und Emerald schafft es sogar, das Alien nicht nur zu fotografieren, sondern offenbar auch zu töten. Dass ihr das mehr oder weniger spontan und mithilfe von zwei Touristenattraktionen gelingt, macht das Ganze umso erstaunlicher.
Dafür benutzt sie einen gewaltigen Werbe-Cowboy-Luftballon des Freizeitparks, der das Wesen ablenkt und ihm folgen lässt. Anschließend nutzt sie eine Brunnenkamera, die normalerweise hineinstarrende Touristen fotografiert, wenn man sie mit Münzen füttert. Auf diese Weise bekommt sie das Millionen-Dollar-Foto von dem Alien, das über ihr in seiner beeindruckenden neuen Form vor dem Luftballon schwebt.
Dass Emerald das Wesen dann noch im Anschluss tötet, ist wohl mehr Glück und Zufall geschuldet. Der außerirdische Gigant saugt nämlich den großen Cowboy-Luftballon ein und explodiert im Anschluss. Vermutlich ist die riesige Menge an Helium, die den Ballon fliegen lassen hat, dafür verantwortlich.
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Nope: Die versteckte Bedeutung hinter dem Sci-Fi-Horror erklärt
Wie schon in seinen vorherigen Werken hat es sich Jordan Peele auch diesmal nicht nehmen lassen, zumindest eine gewisse, unterschwellige Botschaft in seinem Film Nope unterzubringen. In gewisser Weise soll das gefährliche Alienwesen und der Umgang der Menschen mit ihm nämlich veranschaulichen, wie sorglos und arrogant die Menschen mit der Natur umgehen.
Vorbereitet wird diese Botschaft schon in den Rückblicken in die traumatische Vergangenheit des Ex-Kinderstars Ricky, wenn gezeigt wird, wie der Fernseh-Schimpanse Gordy auf seine menschlichen Co-Stars losgeht. Der Mensch hatte das Gefühl, den Schimpansen kontrollieren zu können, dabei aber vergessen, dass es sich dabei immer noch um ein Tier handelt.
Wie sich später zeigt, hat Ricky aus dem Erlebten nicht viel gelernt. Als er nämlich bemerkt, dass sich ein riesiges, waschechtes Alien auf seinem Grundstück breitgemacht hat, ist er nicht etwa vorsichtig. Ganz im Gegenteil. Er macht eine Show daraus. Und wie einst in seiner Kindheit rächt sich die Natur für die Arroganz und frisst ihn, seine Familie und sämtliche Gäste. Der Showman unterschätzt seine “tierische” Attraktion.
Auch OJ, seine Schwester und ihre beiden Helfer begehen einen ähnlichen Fehler. Anstatt aus dem Revier des außerirdischen Jägers zu flüchten, denken sie, es so lenken zu können, dass sie ein gutes Bild davon machen können. Sie sehen die Gefahr zwar, aber es überwiegt der Gedanken des Profits.
Im Prinzip sind sie nicht anders als die ignoranten Hollywood-Menschen zu Beginn des Films, die erst unvorsichtig und respektlos mit OJs Pferd umgingen, nur um sich dann zu wundern, wenn dieses austritt.
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Was hältst Du von der Botschaft von Nope? Und hast Du weitere Fragen, die wir Dir hier noch nicht beantwortet haben? Sag es uns in den Kommentaren.
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