Am 19. Oktober 2024 startet bei Netflix die argentinische Komödie The Man Who Loved UFOs (im Englischen: The Man Who Loves UFOs), in der ein Journalist für seine Berichte kurzerhand Beweise für Alien-Sichtungen erfindet. Tatsächlich beruht der Film auf dem realen Fall des Reporters José de Zer, der bekannt war für seinen eigenwilligen Journalismus-Stil.
Trotz der kontroversen Natur seiner Berichterstattung, insbesondere über paranormale Phänomene und Außerirdische, machte er sich mit Erfolg einen Namen in der argentinischen Medienlandschaft. Wir verraten Dir die wichtigsten Hintergründe zur wahren Geschichte von The Man Who Loved UFOs und dem Journalisten José de Zer.
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Wer ist José de Zer?
José de Zer wird am 21. Februar 1941 als José Bernardo Kerzer geboren. Seinen berühmten Künstlernamen erhält er auf Vorschlag des Journalisten Horacio de Dios, wobei „Zer“ von den letzten Buchstaben seines Nachnamens abgeleitet wird.
Bevor José als Journalist arbeitet, verdient er sein Geld im örtlichen Theater. 1967 verlässt er die Highschool und dient anschließend als Reserveleutnant in der israelischen Armee.
Er arbeitet zunächst bei kleineren Magazinen, kommt aber mit Hilfe eines Freundes zur Zeitschrift „Gente“. Da er keine Ausbildung als Journalist abgeschlossen hat, bringt er sich alles Notwendige selbst bei.
Nur wenige Jahre später hat er seine ersten Auftritte im Fernsehen und fungiert hauptsächlich als Interviewer. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund, kritisiert oft und sagt sofort, was er denkt. Diese unkonventionelle Art kommt gut an und bleibt bei den Zuschauer:innen im Gedächtnis.
José de Zer: Wegbereiter des Gonzo-Reportings
José de Zer macht sich bald einen Namen als Reporter der alten Schule, der besonders für seine unglaublichen Geschichten um gruselige oder übernatürliche Ereignisse im Stil des Obskuritäten-Franchise „Ripley’s Believe It or Not“ bekannt wird. Diese Art der Berichterstattung erlangt in Argentinien ab 1987 große Popularität und macht de Zer zu einer Ikone der Popkultur.
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Sein einzigartiger Reportagestil, der an den Found-Footage-Horrorfilm „The Blair Witch Project“ erinnert, sowie sein Gespür für das Bizarre setzen in den späten 1990er-Jahren neue Maßstäbe für das Fernsehen. De Zer gilt als Wegbereiter für die chaotischen Talkshows und den radikal subjektiven „Gonzo-Journalismus“ jener Ära, in der das eigene Erleben im Vordergrund steht.
José de Zer stirbt im Alter von 56 Jahren. Berichten zufolge erliegt er den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung und einem Speiseröhrenkrebs.
Der Mann, der UFOs liebte: José de Zers berühmteste Fälle
Einer der wichtigsten Momente in der Karriere von José de Zer ist 1987 ein Gespräch mit dem General Ernesto Alais. Obwohl sich mehrere Jounalist:innen mit ihm unterhalten möchten, lehnt er alle Anfragen ab.
Er machte jedoch eine Ausnahme für José de Zer und gewährte ihm ein exklusives Gespräch. Ein weiterer bedeutender Moment ist de Zers Interview mit Carlos Monzón im Batán-Gefängnis. Monzón wurde wegen Mordes an seiner Frau Alicia Muñiz verurteilt.
Der in Buenos Aires tätige José de Zer erlangt aber vor allem durch seine markanten Fernsehberichte über angebliche Sichtungen von Außerirdischen Bekanntheit. Nach Erhalt einer Einladung reist der Unterhaltungsjournalist 1986 mit seinem Kameramann Chango in eine Kleinstadt in der Provinz Córdoba.
Ihr Auftrag: Die Berichterstattung über einen verbrannten Kreis auf einem Feld in den Hügeln. Diese Reise soll zur berühmtesten Erfindung einer Alien-Sichtung in der Geschichte des argentinischen Fernsehens führen. Gleichzeitig markiert sie den Beginn einer Reihe von Reportagen über außerirdische Phänomene.
Die wahre Geschichte hinter den UFO-Sichtungen
Während seiner sechsmonatigen Berichterstattung inszeniert José eine angebliche UFO-Landestelle in der Nähe des Uritorco-Berges. Obwohl es keine Fakten gibt, auf denen der Bericht basiert, hindert ihn das nicht daran, umfangreiches Filmmaterial zu produzieren.
Der Journalist wird zu einem lokalen Helden, bekannt für seinen Slogan „Folge mir Chango, folge mir“, gerichtet an seinen treuen Kameramann Carlos „Chango“ Torres. Die Berichterstattung führt auch zu einem Anstieg der Touristenzahlen in der Region, da viele Besucher:innen hoffen, selbst UFOs zu sichten.
Jahre nach der Veröffentlichung des Filmmaterials wird jedoch aufgedeckt, dass die Aufnahmen gefälscht sind. Die in den Videos zu sehenden Lichter stammen tatsächlich von Taschenlampen oder Zigaretten. Verbrannte Insekten platziert der Journalist als Aliens und vermeintliche Hieroglyphen an Höhlenwänden sind in Wirklichkeit Steine, die er in einem Hotelzimmer bemalt hat.
De Zers Ruhm hält etwa ein Jahrzehnt an, bis 1994 die Sendung Ninediario eingestellt wird und die neue Nachrichtenleitung des Senders seine Präsenz reduziert. Seine Berichte über Außerirdische verlieren an Zugkraft und bald findet er sich ohne Arbeit wieder.
The Man Who Loved Ufos: Krankheit von José de Zer
Josés Tochter Paula de Zer berichtet, dass Alejandro Romay, der damalige Besitzer von Canal 9, zu dieser Zeit bereits Anzeichen für de Zers gesundheitliche Verschlechterung gesehen hat. Dieser habe Verwirrung und Koordinationsschwächen bei dem Reporter-Urgestein festgestellt.
In Wahrheit leidet José de Zers Gesundheit schon seit geraumer Zeit. Schon früh wird bei ihm die Krankheit Parkinson diagnostiziert, was zu einer Versteifung seiner Gelenke führt. Diese Diagnose und ihre Folgen stürzen ihn in eine Depression.
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Seine Tochter und seine Frau María Inés Bunge beschließen schließlich, ihn in eine neuropsychiatrische Klinik zu bringen. Insbesondere sein hoher Konsum des Medikaments Rivotril und sein auch sonst ungesunder Lebensstil machen ihnen Sorgen. Beide denken, er müsse mit etwas Neurologischem zu kämpfen haben, weil er zuhause immer öfter Dinge vergisst.
Die darauffolgende Diagnose kommt für alle als Schock: José de Zer hat Speiseröhrenkrebs, der mittlerweile auch seinen Kopf befallen hat.
Die letzten Tage von José de Zer
Kurz vor seinem Tod ereignen sich mehrere merkwürdige Dinge, die sich Josés Frau Maria Inés Bunge nicht erklären kann. Obwohl der schwerkranke Journalist bettlägerig ist und kaum sprechen kann, blickt er auf ein Bild in seinem Zimmer. Er wendet sich an seine toten Eltern und bittet sie, auf ihn zu warten.
Als Maria ihren Mann fragt, was er meint, erzählt er von Musik, die er hört. Außerdem habe er seine Eltern auf ihn warten sehen. Am nächsten Tag stirbt der Journalist.
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