2014 schickt Christopher Nolan einen glanzvollen Cast aus Hollywoodgrößen wie Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Michael Caine und Jessica Chastain ins All. Das fünffach oscarnominierte Sci-Fi-Epos Interstellar, das letztlich die Auszeichnung für die besten visuellen Effekte erhielt, spielte weltweit mehr als 700 Millionen US-Dollar ein. Auch weil viele Cineast:innen sich einen zweiten Teil wünschen, sorgen die finalen Minuten von Interstellar noch immer für reichlich Gesprächsstoff.
Interstellar: Erklärungen zum wissenschaftlichen Background
Dass Kino-Mastermind Christopher Nolan während der Dreharbeiten zu Interstellar mit keinem geringeren als Physiker und Nobelpreisträger Kip Thorne zusammenarbeitete, unterstreicht die Komplexität der Geschichte, in der es um Themen wie die Relativitätstheorie, schwarze Löcher und Quantenphysik geht. So basiert die Handlung des Films auch auf einigen Theorien, die Thorne zuvor selbst aufgestellt hat.
Als einige Jahre nach dem Film das erste Bild eines echten schwarzen Lochs entstand, zeigte sich, wie realistisch die Darstellung in Interstellar bereits gewesen war.
Black Hole Photo Shows Christopher Nolan’s #Interstellar Wasn’t So Far Off From the Real Thing https://t.co/XSxMKCj6Jb pic.twitter.com/4zjoi3j0tA
— IndieWire (@IndieWire) April 10, 2019
Handlung und Trailer von Interstellar
Falls Du Interstellar vor längerer Zeit zum letzten Mal gesehen hast, kannst Du den Inhalt der Handlung hier noch einmal nachlesen:
Der Klimawandel und daraus resultierende Hungersnöte und Luftverschmutzung bedrohen im Jahr 2067 das Leben auf der Erde. Einige Jahre zuvor hat jedoch ein unerklärlicher Riss im Raum-Zeit-Kontinuum eine neue Möglichkeit eröffnet, um die dem Tod geweihte Menschheit zu retten. Um mögliche neue Lebensräume zu identifizieren, sind zwölf Astronauten durch ein Wurmloch zu zwölf verschiedenen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufgebrochen. Drei von ihnen konnten positive Nachrichten an die Erde zurücksenden.
Daraufhin wird eine neue Expedition geplant: Der ehemalige NASA-Pilot Cooper (Matthew McConaughey) bricht mit einem Forscherteam, darunter Dr. Amelia Brand (Anne Hathaway) und der Roboter TARS, zu einer Reise in den Weltraum mit ungewissem Ausgang auf. Das Team soll die drei vielversprechenden Planeten näher untersuchen. Mithilfe des speziell entwickelten Raumschiffs Endurance macht sich die Crew auf den Weg. Seine zwei Kinder muss Cooper mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen auf der Erde zurücklassen.
Interstellar: Das schwarze Loch Gargantua erklärt
Durch das Wurmloch dringt das Raumschiff in die fremde Galaxie vor, in der die Weltraumforschenden auch mit dem schwarzen Loch Gargantua und dessen Gravitationskraft konfrontiert werden. Das hat Folgen für die Besatzung: Jedes Mal, wenn das Schiff einen Planeten ansteuert, vergehen auf der Erde mehrere Jahre, während es für die Crew nur Minuten oder Stunden sind – der Effekt der sogenannten Zeitdilatation.
Nachdem sich zwei Planeten als unbewohnbar erweisen, scheint der dritte die einzige Hoffnung für das Fortbestehen der menschlichen Existenz zu sein. Um ihn zu erreichen, muss das Team die Anziehungskraft von Gargantua nutzen, um ein Schleudermanöver mit der Endurance durchzuführen. Der Plan kann jedoch nur gelingen, indem Cooper und TARS auf ein Shuttle umsteigen und zurückbleiben.
Während Dr. Brand zum dritten Planeten reist, wird Coopers Shuttle in das schwarze Loch gezogen. Durch die Gravitationskraft von Gargantua vergehen dabei noch einmal 51 Jahre auf der Erde. Wider Erwarten kommt Cooper nicht ums Leben, sondern findet sich in einem riesigen Tesserakt wieder, einem vierdimensionalen Hyperwürfel im Inneren von Gargantua.
Interstellar: Das Ende des Films erklärt
Der Tesserakt ist nicht – wie zunächst vermutet – außerirdischen Ursprungs, sondern wurde von den hoch entwickelten Menschen der Zukunft geschaffen. In der Zukunft haben sich die Menschen von der Begrenzung der uns bekannten vier Dimensionen Raum (Höhe, Breite, Tiefe) und Zeit gelöst. Durch Gravitationskraft können sie sich in einer fünften Dimension und damit durch die Zeit bewegen.
Durch den Tesserakt erhält Cooper die Möglichkeit, seiner Tochter Murphy (Mackenzie Foy) an verschiedenen Punkten ihres Lebens Botschaften zu übermitteln. Dazu nutzt er Morsezeichen. Die Botschaften enthalten Daten, die TARS zuvor im schwarzen Loch gesammelt hat, und die entscheidend für die Rettung der Menschheit sind.
Den Inhalt der Codes kann die erwachsene Murphy (Jessica Chastain) erst Jahre später entschlüsseln. Sie ist mittlerweile eine kundige Wissenschaftlerin und es gelingt ihr, mithilfe der Hinweise aus der Zukunft, die Relativitätstheorie mit der Quantenphysik zu vereinen. Der Wissensvorsprung aus den Botschaften ihres Vaters und die daraus resultierenden bahnbrechenden Erkenntnisse ermöglichen die Evakuierung der Erde.
Nachdem Cooper den Kontakt zu seiner Tochter herstellen konnte, ist die Aufgabe des Tesserakts erfüllt. Er fällt in sich zusammen und Cooper und TARS gelangen zurück in unser Sonnensystem. Als Cooper zu sich kommt, befindet er sich auf einer futuristischen Raumstation, die jetzt als neue Heimat der Menschen fungiert. Während er kaum älter ist als vor seiner Reise, ist Murphy mittlerweile 90 Jahre alt. Ein letztes Mal kann er sie an ihrem Sterbebett besuchen.
Da er sich in der neuen Welt nicht heimisch fühlt, beschließt Cooper, gemeinsam mit TARS ein Raumschiff zu stehlen und sich auf den Weg zu Dr. Amelia Brand zu machen, die sich noch immer auf dem dritten Planeten befindet.
Liebe bedeutet mehr als Wissenschaft
In Interstellar wirft Christopher Nolan auch die Frage danach auf, warum die zurückgelassene Murphy die zunächst mysteriösen Botschaften ihres Vaters richtig versteht. Seine Antwort darauf überrascht besonders im Hinblick auf den sonst so wissenschaftlichen Vibe der Geschichte. Am Ende ist es die Zeit und Raum überwindende Liebe und das unsichtbare Band zwischen Vater und Tochter, die über Leben und Tod der Menschheit entscheiden.
Gibt es ein Sequel von Interstellar?
Das offene Ende von Interstellar lässt theoretisch Raum für eine Fortsetzung. Doch obwohl wir uns 2020 eingehend mit den Gerüchten um ein mögliches Interstellar-Sequel beschäftigt haben, stehen die Zeichen dafür derzeit eher schlecht. Christopher Nolans bekannte Präferenz für einen offenen Ausgang der Handlung spricht wohl gegen einen zweiten Teil.
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