Aber was geschah damals? Am 11. September 1985 versuchte der ehemalige Drogenfahnder Andrew Thornton sich selbst als Schmuggler. Er belud ein kleines Privatflugzeug mit mehr als 400 Kilo Kokain, um die brisante Ladung von Kolumbien in die USA einzufliegen. Doch irgendwas ging gehörig schief, vermutlich hatte er die Cessna 404 Titan zu schwer beladen.
Auf jeden Fall warf der Schmuggler einen Großteil des Kokains über dem Chattahoochee National Forest ab und sprang selbst hinterher. Keine gute Idee, denn sein Fallschirm öffnete sich nicht und Thornton kam bei der Aktion ums Leben. Das Koks indes fand ein Schwarzbär, der in der Wildnis rund um den Abwurfort lebte.
Bär auf Koks: Darum geht‘s im Film
Bis hierhin folgt der Film Cocaine Bear der wahren Geschichte. Doch dann übernimmt die Fantasie der Drehbuchautoren das Kommando. In der Horrorkomödie verleibt sich der Schwarzbär seinen Drogenfund wohldosiert ein, wird im Laufe des Films mehr und mehr high.
Dabei macht er aggressiv Jagd auf jeden Menschen, der ihm in die Queere kommt – und das sind eine Menge. Denn nicht nur Drogenfahnder:innen, sondern auch Kriminelle sind hinter dem abgeworfenen Koks her, außerdem befinden sich einige Touris und Ranger in der Region.
Im besten Sinne einer Horrorkomödie übertreibt Cocaine Bear bei der Darstellung des wild gewordenen Bären maßlos. Der pelzige Hauptdarsteller, der komplett als Computeranimation in Szene gesetzt wurde, kann unter Drogeneinfluss unrealistisch weit springen und klettert mit der Leichtigkeit eines Eichhörnchens Bäume empor.
Zwischendurch wirkt er durch menschliche Grimassen oder Verhaltensweise geradezu niedlich, bevor er sich wieder in eine reißende Bestie verwandelt.
Was Pablo Escobar mit der wahren Geschichte von Cocaine Bear zu tun hat
Die Realität hielt für den Schwarzbären aus Cocain Bear ein weitaus weniger spektakuläres Schicksal bereit. Er wurde einige Monate nach dem Abwurf der Drogen tot aufgefunden. Eine Autopsie ergab, dass er ganze 34 Kilo Kokain gegessen hatte und daraufhin an multiplem Organversagen gestorben war.
In Anlehnung an den berüchtigten Drogenboss Pablo Escobar wurde dem Schwarzbär in den US-Medien der griffige Spitzname „Pablo Escobear“ verpasst. Nach seinem Tod wurde der tierische Pablo ausgestopft und kann heute in der KY for KY Fun Mall in Lexington, Kentucky besichtigt werden. Zudem gibt es um seine Figur eine Menge Merchandise.
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