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The Jacksons in München mit guten Moves und mieser Akustik

Die Hoffnungen waren groß. Tanzen, gute Musik hören und in Erinnerungen schwelgen, das wollten die Fans beim Konzert von The Jacksons. Die Moves der Sänger waren gut, doch eine Sache enttäuschte.
Deutschlandkonzert - Jackson-Brüder
Deutschlandkonzert - Jackson-Brüder

Es sollte eine Party werden, einträchtig, fröhlich und mit Erinnerungen an die legendären Zeiten der Jackson Five. «Wir wollen die Leute in Harmonie und Frieden zusammenbringen», hatten Marlon, Tito und Jackie von The Jacksons im Vorfeld ihres einzigen Deutschlandkonzerts in München angekündigt, wo sie 1972 schon mal aufgetreten waren - damals noch mit ihren Brüdern Jermaine und Michael, dem späteren «King of Pop». Mehr als 50 Jahre später waren die Fans am Dienstagabend im Circus Krone voller Vorfreude - auf gute Musik, tanzen und ein bisschen Nostalgie. Doch viele wurden enttäuscht.

Geschmeidige Moves zu legendärer Musik

Mit den Jackson-Brüdern selbst hatten die teilweise etwas angestrengten Gesichter im Publikum wenig zu tun. Die Auswahl der Songs, die Anzüge mit Disco-Glitzer und die altbekannten Moves - alles saß perfekt. Dass hier Männer um die 70 auf der Bühne standen, war schwer zu glauben, so geschmeidig beherrschten sie die Bewegungen. Auch Titos Sohn Taryll passte sich gut ein, er verstärkt The Jacksons seit rund zwei Jahren stimmlich. Zu hören gab es vor allem Klassiker der Jackson Five, die viele der Zuschauerinnen und Zuschauer mitsingen konnten, «ABC» etwa oder «I Want You Back». 

Scheppernder Klangteppich 

Nur eine Sache passte leider gar nicht - die Akustik. Aus großen Lautsprechern dröhnten wummernde Bässe ins eigentlich intime Rund unter der Zirkuskuppel. Sie sorgten für einen ohrenbetäubenden Klangteppich. Die Sänger versuchten, dagegen anzusingen, ihre Stimmen gingen in dem allgemeinen Brei aus Tönen aber immer wieder unter. Dabei sind viele der Lieder eher entspannte, luftig-leichte Gute-Laune-Musik, so wie das berühmte «I'll Be There», das von dem blechernen Krachen aus den Lautsprechern aber regelrecht erschlagen wurde.

Der Funke konnte deshalb auch nicht so recht aufs Publikum überspringen. Die Sänger auf der Bühne gaben sich dennoch alle Mühe. «Wo wir sind, machen wir Party», nicht nächtelang in irgendwelchen Clubs, sondern «mitten auf der Bühne», hatte Marlon zu Konzertbeginn gerufen. Doch das sicher beeindruckende Können der drei Brüder und ihrer Band ließ sich in der undifferenzierten Mischung aus lauten Tönen nur erahnen.

Musik-Legenden am Werk 

Und doch hatte man trotz der schlechten Akustik das Gefühl, Vollblutmusiker bewundern zu dürfen, die mit Freude bei der Sache sind und mit ihrer Mischung aus Soul, Pop, Funk und Rhythm and Blues ein Stück Musikgeschichte geschrieben haben. In den 60er Jahren hatte Vater Joseph angefangen, das musikalische Talent seiner Söhne zu formen. Erst waren es Jackie, Jermaine und Tito, später kamen Michael und Marlon dazu. Sie wurden The Jackson Five und ergatterten 1969 mit Unterstützung von Soul-Diva Diana Ross einen Vertrag mit dem berühmten Soul-Label Motown. Die Jungs enttäuschten nicht. Gleich ihre erste Single «I Want You Back» wurde ein Erfolg und mit mehr als 100 Millionen verkauften Platten avancierten sie zu einer der erfolgreichsten Bands der Popgeschichte.

Neffe spielt Superstar Michael Jackson

Michael Jackson trieb unterdessen seine Solokarriere voran, wurde ein Weltstar - und blieb es bis zu seinem Tod vor rund 15 Jahren: Das Ende eines exzentrischen Lebens voller Höhen, aber auch Tiefen, das nun erneut für das Biopic verfilmt wurde. Jacksons Neffe Jaafar spielt den «King of Pop» - zur Freude seiner Onkels. «Es gibt viele Leute, die Michael Jackson imitieren», hatte Marlon Jackson erklärt. «Jafaar hat ihn nicht imitiert, er wurde Michael Jackson. Seine Darbietung ist makellos!»

© dpa ⁄ Cordula Dieckmann, dpa

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