Nach sieben Jahren Wartezeit und einigen großartigen Remakes wie Final Fantasy VII ist so weit. Final Fantasy XVI, der neuste Teil der legendären Reihe erscheint und wird Dich mit seiner fantastischen Welt, tiefgründigen Charakteren und raffiniertem Gameplay fesseln. Warum das das Spiel sowohl Neueinsteiger:innen als auch Fans überzeugen wird, liest Du in unserer Kritik zu Final Fantasy XVI.
Das Licht schwindet und die Dämmerung bricht ein: Das Setting von Final Fantasy XVI
Final Fantasy XVI entführt Dich in das faszinierende Reich Valisthea, ein Ort voller politischer Unruhen, mythischer Kreaturen und einer mysteriösen, dunklen Macht namens Fäule. Sie entzieht nicht nur das Leben aus der Natur, sondern auch die Magie, die das Reich zusammenhält. Der befallene Ort wird als Folge unbewohnbar. Inmitten dieser Bedrohung kämpfen die Nationen erbittert um die kostbaren, erschöpfenden Mutterkristalle, die als Quelle der Magie und des Lebens dienen. Insgesamt gibt es sechs Königreiche, Herzogtümer und Republiken. Jedes besitzt seine eigene Kultur, Geschichte und elementare Affinität wie Feuer, Eis, etc. An vorderster Front stehen vor allem die Domini, eine sowohl vergötterte als auch gefürchtete Menschengruppe. Diese können sich in mächtige und tödliche Kreaturen namens Esper verwandeln.
Das Spiel ist von politischen Intrigen und persönlichen Konflikten geprägt. Du begleitest Clive auf einen dunklen und gefährlichen Weg der Rache und fieberst mit, wie er sein eigenes Schicksal abwendet und neue Hoffnung schöpft. Dabei stellt Final Fantasy XVI sicher, dass die Reise jedes Charakters bedeutungsvoll ist und Du eine emotionale Bindung zu ihnen aufbaust.
Das Game befasst sich außerdem mit Themen wie Pflichtgefühl, Opferbereitschaft und den Konsequenzen der eigenen Entscheidungen und sorgt so für ein sehr erwachsenes und ernstes Erzählen. Clive ist ein Ritter aus dem gefallenen Herzogtum Rosalia, der nun als Gefangener des Kaiserreiches Sanbreque der Armee dienen muss. Er hat ein starkes Verantwortungsbewusstsein für den Schutz seiner Liebenden und seiner Nation. Deswegen geht er das Risiko ein als Deserteur gebrandmarkt zu werden, um sich auf eine Reise der Vergeltung, Rache und Selbstfindung zu begeben. Seine Geschichte im Game erstreckt sich über drei verschiedene Etappen seines Lebens: seine Teenager-, Zwanziger- und Dreißigerjahre.
Egal ob Könige, Ritter oder Bewohner:innen – sie alle sind Teil derselben Welt
Die Charaktere in Final Fantasy XVI gehören zu den denkwürdigsten der Final Fantasy-Serie. Clive Rosfield ist der Protagonist, dessen Entwicklung im Laufe des Spiels ein wahres Highlight ist. Anfangs noch von seinen Rachegelüsten und Schuldgefühlen geleitet, entwickelt sich Clive durch seine Begegnungen und Kämpfen immer mehr zu einem Helden, der die Macht dazu hat, den Krieg in Valisthea zu beenden. Auch die Nebendarsteller:innen haben ihre eigenen besonderen Persönlichkeiten, Motivationen und Konflikte, die der gesamten Erzählung Tiefe verleihen. Ein perfektes Beispiel ist der ehemalige Soldat Cidolfus Telamon. Diesem begegnen wir recht früh im Spiel. Er übernimmt eine Art Mentor- und Vater-Rolle für Clive ein und bringt ihn auf dem rechten Weg. Doch hinter seiner skurrilen Persönlichkeit, seinen witzigen Dialogen und seinen manchmal schroffen Worten verbirgt sich ein Mann mit einer Vergangenheit, die ihn nicht loslassen kann.
Die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Charakteren werden detailliert dargestellt und sind herzerwärmend und komplex. Die Bindungen, die im Verlauf der Erzählung geknüpft, auf die Probe gestellt und zerbrochen werden, reißen uns mit. Ehemalige Kamerad:innen und Freund:innen werden zu Feind:innen. Die Kriegsopfer der verschiedenen Nationen vereinen sich und kämpfen, um ihrem schweren Schicksal entkommen und in Freiheit leben zu können. Egal ob herzzerreißender Trauer oder Euphorie – Du wirst eine Achterbahn der Gefühle erleben. Dadurch wird die Geschichte viel immersiver und stellt auch eine persönliche Bindung zu den Spieler:innen auf.
Gleichzeit erweckt die Synchronisation in Final Fantasy die Charaktere mit nuancierten Darbietungen zum Leben. Die deutschen Synchronsprecher:innen verstärken die emotionale Wirkung wichtiger Momente der Geschichte und erzeugen ein Gefühl der Authentizität, das die Spieler:innen tiefer in die Final Fantasy-Welt hineinzieht.
Rasante, epische und strategische Kämpfe komplettieren das Spielerlebnis
Das Kampfsystem in Final Fantasy XVI ist eine gute Mischung aus Echtzeit-Action und strategischer Entscheidungsfindung. Du führst dabei verschiedene Schwertkombos aus und musst zugleich den richtigen Zeitpunkt zum Angreifen und Ausweichen finden. Die Kämpfe sind intensiv, rasant und visuell atemberaubend. Die Gegner:innen, denen wir mit Clive begegnen, bekämpfen wir mit Hilfe von verschiedenen Angriffen, Zaubersprüchen und Fähigkeiten.
Die Möglichkeit, im Handumdrehen zwischen den Fertigkeiten und Elementen zu wechseln ermöglicht es Dir verheerende Kombo-Angriffe zu koordinieren. So gelingt es Clive beispielsweise einen Esper auf die Knie zu zwingen, indem er zwischen Fertigkeiten des Wind- und Feuerelements kombiniert. Wie in jedem Rollenspiel, kannst Du Deine Skills und Ausrüstungen leveln, um immer stärker zu werden. Dadurch werden Deine Angriffs- und Verteidigungswerte erhöht und Du erlernst neue Fähigkeiten, die Deine Kämpfe vielfältig machen.
Die Einführung des „Domini Systems“ verleiht den Kampfbegegnungen mehr Spannung. Dieses neue Feature ermöglicht es Dir, Esper zu beschwören, ihnen enorme Macht zu verleihen und das Blatt im Kampf gegen andere Esper zu wenden. Jedes Mal, wenn die gigantischen Kreaturen loslegen, sind wir erstaunt, welch ungeheure Kraft sie besitzen. Dies fügt dem Spielerlebnis ein aufregendes und abwechslungsreiches Element hinzu.
Eine Welt voller politischer Intrigen und mythischer Pracht
Visuell ist Final Fantasy XVI ein atemberaubendes Meisterwerk. Die sorgfältig gestalteten Charaktermodelle und aufwendig animierten Zauber und Umgebungen strahlen Handwerkskunst aus. Wenn wir mit Clive das erste Mal durch Rosalia laufen fällt uns auf, wie lebendig dieser Ort wirkt und seine eigene, einzigartige Atmosphäre und Charme hat. Nach Jahren des Krieges sieht sich Rosalia nun durch Fäule zweifellos in den Ruin gestürzt. Du siehst leerstehende Häuser, kahle Felder und zerstörte Burgen. Die Liebe zum Detail ist bemerkenswert und schafft eine perfekte Balance zwischen Fantasie und Realismus.
Doch so umfangreich und überwältigend das Spiel wirkt, war es umso überraschender, dass einige Levels besonders am Anfang sehr klein und eng wirken. Die Welt ist größtenteils linear aufgebaut und bietet wenig Spielraum für weitreichende Erkundungen. Im Laufe des Games werden die offenen Räume zwar größer und die Wege vielseitiger, aber es ist keine Open-World wie wir es aus Final Fantasy XV kennen. Das ist jedoch nicht unbedingt ein Kritikpunkt. Denn dadurch verlierst Du Dich nicht beim Erkunden der Welt, sondern konzentrierst Dich vielmehr auf die Handlung.
Fazit: Eine mutige und fesselnde Neuinterpretation der Serie
Final Fantasy XVI bietet ein durch und durch fesselndes Erlebnis, das Dich von Anfang bis Ende in seinen Bann zieht. Das RPG bietet ein neues Setting, interessante Kampfmechaniken und eine komplexe Handlung, die sich mit den Themen Macht, Verrat und Erlösung befasst. Das Game überzeugt vor allem mit seiner atemberaubenden Grafik, den einzigartigen Charakteren und dem raffinierten Gameplay. Final Fantasy XVI ist ein Beweis dafür, dass Veränderungen des Altbewährten nicht unbedingt negativ sind, sondern ein belebendes Spielerlebnis ermöglichen können.
Final Fantasy XVI | |
Genre: | Action-Rollenspiel |
Plattformen: | PS5 exklusiv |
Release-Datum: | 22. Juni 2023 |
Kosten: | Standardversion 79,99 Euro, Deluxe Edition 109,99 Euro, Collector’s Edition 349,99 Euro |
Entwicklerstudio: | Square Enix |
Publisher: | Square Enix |
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