Das von den Game Awards 2023 als „am meist erwartete Spiel“ gekürte Final Fantasy VII Rebirth erscheint endlich am 29. Februar 2024. Vier Jahre nach der Veröffentlichung von „Final Fantasy VII Remake“ setzt Rebirth die Geschichte von Cloud und seinen Gefährt:innen nahtlos fort. Zur Erinnerung: Die Gruppe bekämpft am Ende des ersten Teils eine riesige Moira, ein geisterhaftes Wesen. Nachdem sie die Kreatur besiegt haben, müssen sie sich dem Antagonisten Sephiroth stellen, der Cloud mühelos besiegt. Er verschont ihn jedoch und verschwindet.
In unserem Test zu Final Fantasy VII Rebirth haben wir Clouds Reise fortgesetzt. Ob der neueste Teil der Reihe uns überzeugt, erfährst Du in den nachfolgenden Zeilen.
Eine epische Saga erwacht zu neuem Leben
Final Fantasy VII Rebirth folgt dem ersten Teil der Remake-Trilogie und erzählt die Geschichte von den Hauptcharakteren Cloud, Tifa, Barret, Aerith und Red XIII weiter. Nachdem sie aus der dystopischen Stadt Midgar entkommen sind, erkunden die Held:innen die weite Welt und haben immer noch ein Ziel vor Augen: Sephiroth aufhalten, der die Weltherrschaft an sich reißen will.
Im neuesten Teil der Remake-Trilogie wird das Augenmerk verstärkt auf die Entfaltung der Held:innen gelegt. So wird Clouds Charakterentwicklung noch intensiver beleuchtet und die Beziehungen zu seinen Kamerad:innen gewinnt an mehr Bedeutung. Auch die Motivation und Hintergründe von Sephiroths Wahnsinn werden weiter erklärt, sodass Du ihn nicht nur als Antagonisten siehst, sondern als komplexen gefallenen Helden. Als Fans von Final Fantasy fanden wir diesen tiefgehenden Einblick in die Charaktere besonders faszinierend, was uns noch stärker in die Spielwelt hineingezogen hat.
Ein visuelles Meisterwerk: Eine offene Welt in neuem Glanz
Die Einführung der riesigen Open World gibt Spieler:innen die Chance, spannende und atemberaubende Landschaften zu erkunden. Das steht im Kontrast zum 2023 erschienenen Spiel „Final Fantasy XVI“. Das Game bot zwar große Areale, die wirkten aber größtenteils eher karg und leer. Mit Final Fantasy VII Rebirth bekommst Du nun eine Welt, die voller Truhen, Nebenquests und Abwechslung ist.
Das erste Kapitel ist noch ein linear eingegrenztes Gebiet, was der Story geschuldet ist. Spätestens ab Kapitel zwei, wenn wir die Grasland-Region betreten, sehen wir das wahre Potenzial. Die Open World liefert Spieler:innen große, offene Regionen mit eigenen Ökosystemen, speziellen Monstertypen und Herausforderungen. Von üppigen Wäldern, dunklen Schlammlandschaften bis hin zu verschneiten Bergen und vegetationslosen Wüsten kannst Du alles erkunden. Egal ob zu Fuß, per Schnellreise auf Chocobo-Vögeln oder diversen Fahrzeugerfindungen: Du bestimmst, wie und in welchem Tempo Du die Open World bereist.
Atemberaubender Grafikmodus vs. leistungsstarker Perfomance-Modus
Du kannst bei Final Fantasy VII Rebirth in den Einstellungen zwischen dem Grafik- und Performance-Modus wählen. Gelegentlich gibt es im Grafikmodus ein paar Framedrops, was zu einer unerwünschten Verlangsamung oder Unterbrechung der Bildwiedergabe führt. Jedoch beeindrucken die starken Kampfeffekte, detailreichen Landschaften und Monster uns in 4K umso mehr.
Im Performance-Modus nimmt die Qualität der Graphik zwar etwas ab, doch im Gegenzug läuft das Spiel dafür mit 60 Frames per Second (FPS) deutlich flüssiger. Diese Einstellung führt zu einer Reduzierung der Auflösung auf 1.080 Pixel, was ein Kompromiss zwischen visueller Schärfe und Performance ist. Ob es wert ist, die schöne Spielwelt gegen flüssigere Bewegungen und Animationen einzutauschen, muss jede:r für sich selbst entscheiden.
Alt bewährtes Kampfsystem mit neuen Ergänzungen
Im Vergleich zur Spielwelt hat sich das Kampfsystem nur wenig verändert. Wie bei Final Fantasy VII Remake bietet das Kampfsystem eine gute Portion an Echtzeitkämpfen und Zaubern. Bei Deinem Team, welches aus drei Mitgliedern besteht, hast Du die Möglichkeit frei zwischen den Charakteren zu wechseln. Du kannst Standardangriffe oder Zauber ausführen, ausweichen, Gegenstände nutzen und Fertigkeiten einsetzen.
Strategie und Aktion im Einklang mit Synchro-Fertigkeiten
Zudem fügen die neuen Synchro-Fertigkeiten eine weitere strategische Nuance hinzu. Das Ausführen bestimmter Fertigkeiten füllt die Synchro-Leiste auf. Sobald sie vollständig aufgeladen ist, entfesselst Du mächtige Attacken, indem sich zwei Deiner Charaktere für einen Kombo-Angriff zusammentun. Diese Angriffe verursachen nicht nur verheerenden Schaden, sondern gewähren auch einzigartige Buffs, also eine vorübergehende Erhöhung der Eigenschaftswerte.
Diese Eigenschaftswerte können verschiedene Aspekte abdecken, wie zum Beispiel Stärke, Geschwindigkeit, Ausdauer, Magie oder Gesundheit. Es ist durch die Synchro-Fertigkeiten auch möglich, dass Du besondere zeitlich begrenzte Effekte erhältst, wie unendliches Mana. Mit Mana kannst Du für eine bestimmte Zeit alle möglichen Zauber verwenden, ohne dafür Zauberpunkte zu verlieren.
Bei der erstmaligen Ausführung einer Synchro-Fertigkeit mit einem Gruppenmitglied verbessert sich auch Deine Beziehung zu ihm oder ihr. Wenn Deine Beziehungen enger werden, gewinnst Du das Vertrauen Deiner Kamerad:innen und schaltest somit weitere Kampftechniken frei.
Dynamischer Modus für anspruchsvolle Battles
Für den Kampf stehen Dir die Schwierigkeitsstufen „Einfach“, „Normal“ und „Dynamisch“ zur Verfügung. Der neue Dynamische Modus passt die Gegner:innen auf Deine Gruppenstufe an, was die Kämpfe herausfordernder und anspruchsvoller macht. Je höher das Level von Deinem Team ist, desto härter sind die Monster. Dieser Modus eignet sich aber nur für erfahrene oder ambitionierte Spieler:innen, da dieser kaum Fehler verzeiht.
Minispiel-Paradies: Chocobo-Rennen, Boxen und Co.
Im Laufe des Games triffst Du immer wieder auf diverse Minispiele, die dann im „Gold Saucer“, einem riesigen Vergnügungspark, gipfeln. Sie sind zwar an sich nicht relevant für die Story, aber dort wirst Du einen weiteren wichtigen Charakter auffinden, der die Geschichte ins Rollen bringt. Vom Arcade-Racer über Boxen bis hin zu Sammelkartenspielen findet jede:r Spieler:in etwas. Die Minispiele werden immer schwieriger und komplexer und belohnen Dich auch dementsprechend, wenn Du Zeit investierst und diese meisterst. Du erhältst bei gewonnenen Runden zum Beispiel Gold, Verbrauchsgegenstände oder Ausrüstung.
Du kannst beispielsweise bei einem „Mario Kart“-ähnlichem Rennen teilnehmen, mit dem Ziel, als Erster die Ziellinie zu überqueren. Allerdings sitzt Du hier nicht in einem Kart, sondern reitest auf Chocobos. Diese übergroßen, meist flugunfähigen Vögel dienen Dir als Reittiere.
Außerdem siehst Du in den Städten und Siedlungen ab und zu Klaviere. Mit den entsprechenden Notenblättern, die beim Erkunden der Welt zu finden sind, begleitest Du den Soundtrack mit einer wunderschönen Klaviermelodie. Durch perfektes Timing und Rhythmusgefühl sammelst Du Punkte.
Blut der Königin: Ein Kartenspiel, dass es in sich hat
In Final Fantasy VII Rebirth wird auch erstmals ein brandneues Kartenspiel eingeführt: Blut der Königin. Darin stellst Du Dein eigenes Deck zusammen und trittst gegen sogenannte Kartorero an, die in der Spielwelt mit einem goldenen Symbol markiert sind. Es handelt sich hierbei um nicht spielbare Charaktere (NPC), die überall in der Open World auffindbar sind.
Die Spielmechanik von Blut der Königin ist, Deine Karten strategisch auf die drei Reihen des Spielbretts zu verteilen. Ziel ist es den höchsten Wert in jeder Reihe zu erreichen, um Dein Gegenüber, in dem Fall ein Kartorero, zu übertrumpfen. Die Karten verfügen über unterschiedliche Punktzahlen und einige bieten zusätzliche Fähigkeiten und Effekte. Du wirst häufig neue Karten in Deine Sammlung aufnehmen, wenn Du Deine Herausforderer besiegst oder auch beim Erkunden.
Die Minispiele sind ein großartiger Zeitvertreib und animieren dazu immer wieder neue Herausforderungen und Schwierigkeitsgrade zu testen. Der Drang, besser zu werden und höhere Punktzahlen zu erreichen, hat uns motiviert, diese immer wieder zu spielen. Sie bieten außerdem einen optimalen Ausgleich zu den hektischen Kämpfen.
Fazit zu Final Fantasy VII Rebirth: Ein zeitloses Meisterwerk
Epische Kämpfe, eine emotionale Reise und stundenlanges Erkunden: Final Fantasy VII Rebirth schafft es, der Reihe treu zu bleiben, während es gleichzeitig Nuancen und Facetten einführt. Das Game überzeugte uns vor allem durch sein innovatives Gameplay. Die Kämpfe sind nie langweilig und grandios animiert. Dadurch, dass Du jederzeit Deine Teamkomposition und Ausrüstung ändern kannst, bekommst Du richtig Lust Dich auszuprobieren. Auch die Gegner:innen sind in ihren Attacken und Bewegungen so unterschiedlich, dass Du immer Abwechslung und eine Herausforderung hast. Final Fantasy VII Rebirth ist somit keine bloße Kopie seines Vorgängers, sondern erweitert das bewährte Konzept um spannende neue Features, ohne dabei die nostalgischen Momente zu vernachlässigen.
Final Fantasy VII Rebirth | |
Genre: | Action-Rollenspiel |
Plattformen: | PlayStation 5 |
Release-Datum: | 29. Februar 2024 |
Kosten: | Standard-Version 79,99 Euro, Deluxe-Edition 109,99 Euro, Collector’s-Edition 379,99 Euro |
Entwicklerstudio: | Square Enix |
Publisher: | Square Enix |
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