Mit 18 Medaillen hat das 15-köpfige deutsche Aufgebot bei den Para-Schwimm-Europameisterschaften auf Madeira Hoffnungen für die in vier Monaten beginnenden Paralympics in Paris geschürt. Gleich siebenmal Gold holte das Team des Deutschen Behindertensportverbandes, darunter drei für die Potsdamerin Gina Böttcher.
Die Cottbuserin Verena Schott holte zwei Titel und drei weitere Medaillen, der Leverkusener Taliso Engel siegte über 100 Meter Brust in Weltrekordzeit.
Zudem holte die Berliner Elena Semechin über ihre Paradestrecke 100 Meter Brust eine ganz besondere Goldmedaille. Die sehbehinderte Athletin, die sich wegen eines nach den Paralympics 2021 in Tokio festgestellten Hirntumors einer Chemotherapie unterziehen musste, hat damit die drei Titel Paralympics-Sieger, Weltmeisterin und Europameister alle in ihrem Besitz.
Schwarz schafft Paralympics-Norm
Ein bewegendes internationales Comeback feierte auch Maike Naomi Schwarz, die wegen Depressionen seit April 2021 eine mehrjährige Pause eingelegt hatte. Die Potsdamerin blieb ohne Medaille, schaffte aber über 100 Meter Rücken mit deutschem Rekord die Paralympics-Norm.
Im Medaillenspiegel der auch für andere Nationen geöffneten Meisterschaften, an denen erstmals auch wieder Schwimmer aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge starteten, belegte Deutschland Rang sieben. «Insgesamt können wir viel Motivation und Selbstbewusstsein für den weiteren Weg in Richtung Paris mitnehmen», sagte Bundestrainerin Ute Schinkitz: «Viele Zeiten machen uns Mut.»