Probleme auf älteren Pixel-Modellen
Besonders gravierend sind die technischen Probleme, von denen Besitzer älterer Pixel-Smartphones nach dem Herunterladen und Installieren des Android-15-Updates berichten. Traditionell bekommen ja diese Geräte, die von Google unter dem eigenen Markennamen verkauft, aber meist von anderen Firmen wie z.B. HTC gefertigt werden, immer zuerst eine neue Android-Version, wenn diese verteilt wird.
Nun beklagen sich Google-Kunden einem Bericht von „Android Police“ zufolge nach dem Update auf Android 15 über schwere technische Probleme, die ihre Geräte unbrauchbar machen. Betroffen sind demnach vor allem Exemplare des Pixel 6.
Unbrauchbar nach Android-15-Update
Dem Bericht zufolge soll das Öffnen des sogenannten „Private Space“ die älteren Pixel-Smartphones unbrauchbar gemacht haben. „Private Space“ ist eine Funktion, die für mehr Privatsphäre sorgen soll. So kann man damit z.B. Apps verstecken. Es soll aber auch einige Fälle geben, wo völlig unklar ist, warum ältere Pixel-Modelle von jetzt auf gleich zum unbrauchbaren „Briefbeschwerer“ geworden sind.
Einem Bericht des Online-Portals „Reddit“ zufolge soll auch der „Recovery“-Modus nach dem Android-15-Update nicht mehr funktionieren. User können ihre Pixel-Smartphones so offenbar nicht mehr selbst in Betrieb nehmen.
Problemfall Pixel 6
Was den Google-Kunden besonders sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass das Pixel 6 nicht zum ersten Mal Schwierigkeiten nach einem Update hat. Als Android 14 verteilt wurde, wurden einige User durch das Update aus ihrem Datenspeicher ausgesperrt.
Teilweise hingen die Smartphones in einer ewigen Boot-Schleife fest und starteten nicht mehr richtig. Erst ein von Google nachgereichter Patch konnte die Probleme größtenteils beheben.
Google wenig kooperativ
Man kann, wenn man den Berichten der User glaubt, zudem den Eindruck gewinnen, dass Google die Kunden mit ihren technischen Problemen weitgehend allein lässt. So erklären User, dass sie alle möglichen Tricks probiert hätten, um ihre Pixel-Geräte zum Laufen zu bringen, so auch das Anschließen des Geräts an einen Computer. Vom Google-Support sei aber keine adäquate Hilfe gekommen.
Ein User berichtet sogar, dass Google ihm angeboten habe, gegen eine Zahlung von 180 US-Dollar sein altes Pixel-Smartphone einschicken zu können. Eine eventuelle Reparatur würde dann ggf. noch zusätzliche Kosten verursachen. Einem anderen Betroffenen zufolge habe der Google-Support behauptet, man sei nicht zuständig, da die Garantie des Geräts abgelaufen sei.
Android-15-Update bringt wenig Weiterentwicklung
Wenn also nun vor allem Besitzer eines Pixel 6 erst mal kein Android-15-Update aufspielen, ist dies die richtige Taktik. Zum einen ist Android 14 noch weit verbreitet und wird deshalb auch noch lange mit Updates von Google oder der Hardware-Hersteller versorgt. Zum anderen stellt Android 15 eher eine evolutionäre als eine innovative Weiterentwicklung dar.
Die Anpassungen des Designs in Android 15 sind gegenüber Android 14 minimal. Vielmehr soll das Android-15-Update Sicherheits- und Datenschutzfunktionen verbessern. Praktische neue Features, die bei den Nutzern einen Wow-Effekt auslösen könnten, sucht man indes vergebens.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Auffällig ist auch Googles Schweigen zu den technischen Problemen durch das Android-15-Update trotz ausführlicher Tests der vorangegangenen Beta-Version. Bislang hat der US-Konzern keine Lösungen oder Erklärungen angeboten.
Vielmehr arbeitet man in Mountain View daran, das Android-15-Update weiter zu verteilen. So soll es bald für einige Samsung- und Sony-Smartphones zur Verfügung stehen.