Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hofft nach dem auch nach drei Jahren nicht aufgeklärten Doping-Vorfall im chinesischen Schwimm-Team auf weitreichende Konsequenzen für die derzeit laufende Überarbeitung der Regeln der weltweiten Dopingbekämpfung. «Wir setzen Hoffnungen darein, dass genau solche Lücken in Zukunft geschlossen werden. Dafür ist es essenziell, jetzt die Fragen zu beantworten, wie man so etwas in der Zukunft behandelt, auch rechtlich», sagte Nada-Vorstandsmitglied Eva Bunthoff der Deutschen Presse-Agentur.
Derzeit gebe es viele Fragen zu dem Fall der 23 chinesischen Schwimmerinnen und Schwimmer aus dem Jahr 2021, die trotz eines positiven Dopingtests auf das Herzmittel Trimetazidin nicht gesperrt wurden. «Es ist ein sehr komplexer Fall. Wir hoffen auf Antworten», sagte Bunthoff. Der Abschlussbericht zu dem Fall soll nach den Olympischen Spielen veröffentlicht werden.
Chinas Anti-Doping-Agentur führte die positiven Tests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurück. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) folgte dieser Bewertung. Daher sind elf der Betroffenen bei den Olympischen Spielen in Paris am Start.
«Ich kann die anderen Athletinnen und Athleten gut verstehen, dass sie da momentan wenig Vertrauen haben», räumte Bunthoff ein. Sie sieht die Wada in der Pflicht, «dass dieser Fall so aufgeklärt wird, dass hinterher klar ist, ob das korrekt war oder nicht.»