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Dopingjäger-Streit: Verhärtete Fronten zwischen Wada und USA

Kurz vor dem Olympia-Start sorgt das Thema Doping weiter für Diskussionen. Der Wada-Präsident übt erneut scharfe Kritik an der Rolle der US-Dopingjäger.
Paris 2024 - PK WADA
Banka hat über das schwierige Verhältnis zu den US-Dopingjägern gesprochen. © Michael Kappeler/dpa

In der Olympia-Debatte um 23 positiv getestete chinesische Schwimmer verhärten sich die Fronten zwischen der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada und den US-Dopingjägern. «Natürlich ist die derzeitige Situation nach all diesen abwertenden Kommentaren, Andeutungen und Aussagen, die dem Prinzip der Zusammenarbeit völlig zuwiderlaufen, sehr schwierig», sagte Wada-Präsident Witold Banka in Paris. Zuvor hatte der Streit eine neue Eskalationsstufe erreicht. Das Internationale Olympische Komitee setzt Salt Lake City als Gastgeber der Winterspiele 2034 unter Druck.

Das IOC bestand vor der Wahl der Stadt im US-Bundesstaat Utah zum Olympia-Ausrichter auf einer zusätzlichen Vertragsklausel zum Schutz der Wada. Demnach müssen die Olympia-Macher von Salt Lake City aktiv bei der US-Regierung darauf hinwirken, die Sorgen des IOC wegen der Ermittlungen von US-Behörden in Dopingthemen zu lindern.

Ausgelöst worden war die Affäre durch Medienrecherchen, die zeigten, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren. Die chinesische Anti-Doping-Agentur Chinada führte die Positivtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurück und verzichtete auf Sperren. Die Wada folgte dieser Bewertung und wurde dafür scharf kritisiert - besonders stark aus den USA.

Scharfe Kritik vom Usada-Chef

Banka sprach von «verleumderischen Vorwürfen» durch die amerikanische Anti-Doping-Agentur und zeigte sich besorgt über die vom US-Justizministerium angestoßene Untersuchung in der Sache. Grundlage für die Ermittlungen ist der sogenannte «Rodchenkov Act», der es amerikanischen Strafverfolgern erlaubt, gegen Hintermänner von Doping-Verstößen bei internationalen Wettkämpfen aktiv zu werden. «Es ist höchst unangebracht, dass ein Land versucht, dem Rest der Welt die Zuständigkeit für die Dopingbekämpfung aufzuzwingen», sagte Banka.

Zuvor hatte der Chef der US-Anti-Doping-Agentur Usada, Travis Tygart, scharfe Kritik an IOC-Vertragsklausel und an der Wada geäußert. «Es ist schockierend zu sehen, dass das IOC selbst zu Drohungen greift, um diejenigen zum Schweigen zu bringen, die Antworten auf die jetzt bekannten Fakten suchen», heißt es in einem Statement mit Blick auf den Fall China.

«Es scheint offensichtlicher denn je, dass die Wada gegen die Regeln verstoßen hat und Rechenschaft und Reformen braucht, um wirklich der globale Wachhund zu sein, den saubere Sportler brauchen.» Tygart schreibt weiter: «Wenn die Wada nichts zu verbergen hätte, würde sie es begrüßen, wenn sie Fragen beantworten könnte, anstatt sich zu verstecken.»

© dpa
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