Leichtathletik-Weltverbandschef Sebastian Coe prüft eine Kandidatur für die Nachfolge von Thomas Bach als IOC-Präsident. «Natürlich werde ich darüber nachdenken», sagte der Brite nach dem Abschluss der olympischen Wettbewerbe in der Leichtathletik in Paris. Es sei aber noch zu früh für eine Entscheidung, ob er antreten werde. Am Vorabend hatte Bach angekündigt, nicht über das Ende seiner zweiten Amtszeit hinaus an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees bleiben zu wollen.
Der 70 Jahre alte Deutsche hatte als Begründung für seinen Abschied unter anderem auf sein Alter verwiesen. Coe ist nur drei Jahre jünger als Bach. Der zweimalige 1500-Meter-Olympiasieger nannte bei einer Pressekonferenz seines Verbands aber Argumente, die ihn für die Rolle als IOC-Chef qualifizieren könnten.
Coe nennt Argumente für seine Qualifikation
So sei er den größten Teil seines Lebens Teil der olympischen Bewegung gewesen, war Organisationschef der Sommerspiele in London 2012 und danach Präsident des britischen Olympischen Komitees. «Jetzt habe ich den besten Job der Welt als Präsident des olympischen Sports Nummer eins», sagte Coe. Auch andere Aspekte seines Lebenslaufs könnten bei einem Aufstieg an die IOC-Spitze hilfreich sein, fügte er hinzu.
Allerdings gebe es auch andere mögliche Kandidaten mit guten Voraussetzungen. Er rief daher andere IOC-Mitglieder auf, über eine Bewerbung nachzudenken. «Auswahl ist wichtig», sagte Coe.
Weitere Kandidaten werden gehandelt
Neben Coe werden Juan Antonio Samaranch junior (64), Sohn des früheren IOC-Präsidenten aus Spanien, Prinz Feisal bin al-Hussein aus Jordanien (60) und Radsport-Weltverbandschef David Lappartient (51) aus Frankreich als Anwärter auf die Bach-Nachfolge gehandelt. Genannt werden auch IOC-Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz (60) aus Aruba und Simbabwes Sportministerin Kirsty Coventry (40), die nach 130 Jahren die Zeit der Männer auf dem IOC-Chefposten beenden könnten.