Die Entscheidung für den zweiten Fahrer beim designierten Audi-Team soll «so schnell wie möglich fallen». Vorher müsse man sich allerdings erst auch noch festlegen, ob die Wahl auf einen jungen Fahrer oder einen Piloten mit mehr Erfahrung engagieren wolle, sagte Audis neuer Formel-1-Projektleiter Mattia Binotto am Sonntag am Rande des Großen Preises von Italien.
Audi wird nach der Übernahme des Schweizer Sauber-Rennstalls ab 2026 mit einem eigenen Werksteam in der Motorsport-Königsklasse antreten. Fest steht, dass ab kommendem Jahr der 37 Jahre alte Nico Hülkenberg einen der beiden Noch-Sauber-Rennwagen und danach den Audi steuern wird.
«Es gibt viel zu tun»
Wer den zweiten Platz bekommt, ist offen. Spekuliert wird mit vielen Namen. Unter anderem die der beiden aktuellen Piloten, Valtteri Bottas (35) aus Finnland und Guanyu Zhou (25) aus China, aber auch von Nachwuchspiloten von Sauber oder Mick Schumacher (25). Er ging bei den bisherigen Cockpitvergaben wieder leer aus und wartet seit seinem Aus bei Haas nach den beiden Jahren 2021 und 2022 auf die Rückkehr in die Formel 1.
Sie würden mit potenziellen Kandidaten sprechen, betonte Binotto generell, im Moment gebe es noch keine Entscheidungen. «Aber hoffentlich bald.» Die Liste, so der Italiener, sei lang.
Der ehemalige Ferrari-Teamchef unterstrich bei der Medienrunden zusammen mit Audis Vorstandschef Gernot Döllner, dass es das Ziel sei, ein Sieger-Team zu werden, «aber es gibt viel zu tun». Mehrfach betonten er und Döllner, dass es sich um ein Langzeitprojekt handle.
Nachdem an wichtigen Positionen zuletzt Personal ausgewechselt worden war und unter anderem Binotto übernahm sowie Jonathan Wheatley von Red Bull als Teamchef ab 2026 verkündet worden war, betonte Döllner, dass das Engagement von Audi in der Formel 1 «nie zur Frage» gestanden habe. Bei einer Neueinschätzung im vergangenen Jahr sei es vielmehr darum gegangen, wie es organisiert werde und wie man es fortsetze.
Aktuell belegt Sauber den zehnten und letzten Platz in der Konstrukteurswertung. Die beiden Piloten holten bis zum Italien-Rennen noch nicht mal einen Punkt.