Erst gab es fünf Gegentreffer, danach mussten sich die Braunschweiger Profis auch noch den Frust der eigenen Anhänger vor der Fankurve ertragen. «Ich kann die Fans absolut verstehen. Die wollen was anderes sehen», sagte Abwehrspieler Jannis Nikolaou nach dem bitteren 0:5 beim 1. FC Köln.
1:5 beim FC Schalke 04, 1:3 gegen Magdeburg und dann noch eine 1:4-Niederlage im Pokal gegen Frankfurt - schlechter hätte der Start in die Saison für die Niedersachsen als Tabellenletzter nicht sein können.
Bevor die Mannschaft zu den Fans ging, richtete Kapitän Ermin Bicakcic im Kreis einige deutliche Worte an sein Team. «Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Aber ich glaube an unser Team», sagte Mittelfeldspieler Fabio Kaufman.
Zuvor hatte sich die Mannschaft von den Kölnern vorführen lassen und war mit den fünf Gegentreffern von Timo Hübers (26. Minute), Dejan Ljubicic (34./61.), Tim Lemperle (58.) und Luca Waldschmidt (88.) noch gut bedient. Damit konnten die Gäste auch bei ihrem 29. Pflichtspielauftritt in Köln nicht gewinnen.
Trainer Daniel Scherning war mächtig angefressen. «Wir haben im letzten Jahr hart gearbeitet, um in der Liga sein zu dürfen. Das haben wir heute mit Füßen getreten und über 90 Minuten ein desolates Spiel abgeliefert», befand der Eingtracht-Coach. «Wir haben uns bei allen Gegentreffern blöd verhalten, sind acht Kilometer weniger gelaufen und haben weniger Sprints hingelegt. Das ist eine Hausnummer und hat Aussagekraft», sagte Scherning.
Die Flut von 17 Gegentreffern in vier Spielen macht natürlich auch Torhüter Lennart Grill zu schaffen. «Es war in allen Spielen das Gleiche - wir bekommen viel zu schnell die Gegentore», sagte der Braunschweiger Schlussmann. «Das sollte auf jeden Fall ein Warnsignal sein.»
Der Trainer beließ es am Samstagabend bei der Ansprache seines Kapitäns. «Ich muss das alles erst mal sacken lassen. Da müssen wir dann auch Ursachenforschung betreiben», sagte der Coach. «Auf jeden Fall müssen wir am nächsten Wochenende gegen den Karlsruher SC ein anderes Gesicht zeigen», fordert der Trainer.