DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat der Familie seines langjährigen Wegbegleiters Christoph Daum das «tiefempfundene Mitgefühl» des Deutschen Fußball-Bundes ausgedrückt. «Christoph Daum war seiner Zeit in seinen besten Jahren weit voraus. Als Trainer und auch Mensch hat er oft polarisiert, doch sein Erfolg war stets das Ergebnis sehr harter Arbeit und außergewöhnlicher Leidenschaft», sagte Völler (64) über Daum, der am Samstag im Alter von 70 Jahren nach langem Kampf gegen eine Krebserkrankung gestorben war.
Der langjährige Manager von Bayer Leverkusen, Reiner Calmund, sagte bei RTL: «Ich bin tieftraurig, aber auch dankbar, einen solchen Menschen als wahren Freund kennengelernt zu haben. Wir sind durch dick und dünn gegangen.» Völler äußerte, es sei beeindruckend gewesen, «wie Christoph bewusst öffentlich gegen seine schwere Krankheit gekämpft hat, um anderen Menschen Mut zu machen».
Erfolgstrio in Leverkusen
Calmund als Manager und Geschäftsführer, Völler als Sportdirektor und Daum als Trainer hatten Ende der 1990er Jahre bei Bayer Leverkusen eine erfolgreiche Ära geprägt. «Ich habe in meinen Anfangsjahren bei Bayer 04 Leverkusen viel von ihm gelernt, was mich bei meinen weiteren Aufgaben stets begleitet hat», sagte Völler. «Christoph konnte Menschen mitreißen, sie begeistern für ein Ziel, sie darauf ausrichten und dorthin führen.»
Der deutsche Fußball trauere «um einen besonderen, nicht unumstrittenen Trainer, der aber fähig war, aus seinen Fehlern zu lernen», sagte Völler. Eine Kokain-Affäre hatte im Jahr 2000 Daums eigentlich schon sicheres Engagement als Bundestrainer verhindert, statt des erfahrenen Coaches übernahm Völler als Teamchef die Nationalmannschaft.