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Kirchenbrand: Ex-Frau berichtet von Drohung des Angeklagten

Vor einem halben Jahr ging die Stadtkirche von Großröhrsdorf in Flammen auf. Die Brandstiftung schockt die Gemeinschaft - auch weil ein Mann aus ihrer Mitte unter Tatverdacht steht.
Prozess gegen den mutmaßlichen Kirchen-Brandstifter
Eingerüstet und mit einem Behelfsdach ist die ausgebrannte Kirche in Großröhrsdorf. © Jan Woitas/dpa

Der wegen des verheerenden Feuers in der Stadtkirche Großröhrsdorf Tatverdächtige hatte familiäre Probleme und im Zuge dessen auch mit der Zerstörung des Gotteshauses gedroht. Einen Tag nach dem Brand habe sie einen Brief gefunden, sagte die Ex-Ehefrau des Angeklagten im Prozess am Landgericht Görlitz in Bautzen am Freitag als Zeugin aus. Darin habe er ihr gedroht, die Kinder zu entführen und ihre Rückzugsorte zu zerstören: ihre Wohnung, das Elternhaus und die Stadtkirche, in der sie einst getraut und eines der Kinder getauft wurden. Zuvor seien die Reifen von ihrem und dem Auto ihres Lebensgefährten zerstochen worden.

Das Paar wurde Ende Dezember 2022 geschieden, nachdem es zwischen 2017 und 2020 in Franken gelebt hatte, wo sich ihr Mann von ihr entfremdete. Schon nach der Trennung sei er dann «zunehmend aggressiv» geworden, sagte sie. Er habe auch gedroht, sich umzubringen, das verhängte Annäherungsverbot missachtet und die drei Kinder eingeschüchtert. Drei Monate vor dem Brand sei ihm der Umgang mit ihnen untersagt worden. «Ich habe mich angegriffen und verfolgt gefühlt», erklärte sie und auch, dass das nach seiner Festnahme aufhörte.

Der gelernte Schreiner ist wegen schwerer Brandstiftung angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, am 4. August 2023 um 1.45 Uhr mittels Benzin Feuer in dem protestantischen Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert gelegt zu haben. Aufgrund einer unerwarteten Explosion ist er laut Anklage durch umherfliegende Holzsplitter dabei verletzt worden - und vom Brandort geflohen. Eine Woche später war er im Haus seiner Eltern in einem Ort unweit der Kleinstadt festgenommen worden und kam in Untersuchungshaft.

Zum Prozessauftakt hatte der 41-Jährige die Tat bestritten, jedoch zugegeben, in dieser Nacht an der Kirche gewesen zu sein. Zur Begründung aber hatte er erzählt, dass ihn zwei Unbekannte bedroht hätten und er ihnen dort das Haus seiner Ex-Frau zeigen musste, weil sie Schulden bei ihnen hätte.

Das Kirchenschiff brannte bis auf die Außenmauern nieder, die Spitze des Glockenturms fiel ins Innere, viele historische Kunstschätze sowie die hölzernen Teile der Architektur sind verloren. Der Sachschaden wird mit rund 32 Millionen Euro beziffert.

© dpa
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