Die Deutsche Bahn hat einen ausgedünnten Notfahrplan eingerichtet. Dieser laufe stabil, sagte ein Bahnsprecher. Das Wetter verschärfte die Lage nach seinen Worten nicht zusätzlich: Durch den Sturm habe es bisher keine größeren Beeinträchtigungen gegeben.
Nicht bestreikt wurden Züge kleinerer Bahnunternehmen wie Nationalexpress, Eurobahn oder RheinRuhrBahn. Alles in allem fuhren laut zuginfo.nrw am Mittwochmorgen 42 Regionalbahn- und S-Bahn-Linien ohne Einschränkungen - also etwa so viele wie vom Streik betroffen waren.
Die Bahn-Konkurrenten wiesen allerdings darauf hin, dass einzelne Züge ausfallen könnten, wenn etwa Stellwerke bestreikt würden. Der Sprecher der Deutschen Bahn sagte, dass es möglicherweise punktuelle Arbeitsniederlegungen in Stellwerken gebe. Diesbezüglich gebe es bisher aber keine größeren Auswirkungen.
Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt absenken. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sieht in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen.
Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren. Tickets für geplante Reisen können zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.