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Mord an Stewardess: Sechs DNA-Treffer entdeckt

Im Prozess um den Mord an einer Flugbegleiterin in Velbert hat eine DNA-Sachverständige ausgesagt. Ihr kommt in dem Indizienprozess besondere Bedeutung zu.
Landgericht Wuppertal
Mord an Stewardess aus dem Jahr 2007 wird am Landgericht aufgerollt. © Jan-Philipp Strobel/dpa

An der Leiche der vor 17 Jahren in Velbert bei Essen ermordeten Stewardess sind sechs DNA-Treffer des unter Mordverdacht stehenden Angeklagten entdeckt worden. Das sagte eine DNA-Sachverständige des Landeskriminalamts NRW im Mordprozess am Wuppertaler Landgericht aus. «Das spricht für mich alles für einen direkten und nicht für einen indirekten Übertragungsweg», erläuterte die Expertin. «Ich gehe bei so deutlichem Zellmaterial von einer Berührung aus.» 

Es seien mehrere DNA-Treffer am Rücken der Leiche, am rechten und am linken Arm sowie eine unvollständige Teilspur am Gesäß entdeckt worden. Auf die Frage des Verteidigers, wieso an der Plastiktüte, die der Leiche über den Kopf gestülpt war, keine Fremd-DNA entdeckt wurde, sagte die Sachverständige, die Tüte sei völlig durchblutet und mit dem Zellmaterial der Toten übersät gewesen. Andere DNA gehe darin unter. 

Auftragsmord?

Als mutmaßlicher Auftragskiller steht in dem Prozess ein damaliger Bekannter des Ehemanns der Toten vor Gericht. Er soll die Flugbegleiterin im Auftrag ihres Mannes getötet haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Ehemann hatte sich kurz nach dem Mord im hessischen Bensheim erschossen.

Der damals minderjährige Sohn hatte die Leiche seiner Mutter entdeckt, als er aus der Schule kam. Seine Mutter habe mit einem Gürtel um den Hals in einer riesigen Blutlache gelegen. 

Der Angeklagte bestreitet die Tat. Er habe den späteren Mörder zwar zum Tatort gebracht - sei dabei aber völlig ahnungslos gewesen und habe nichts von dessen Mordabsicht gewusst. Der Bekannte des Ehemanns war im vergangenen Jahr in Hessen festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Es handelt sich um einen 58-jährigen vorbestraften Gewalttäter aus dem hessischen Wetteraukreis. Wegen einer Serie von elf Überfällen auf Tankstellen hat er eine Strafe von acht Jahren Haft verbüßt. Im Tatzeitraum soll er sich in massiven finanziellen Schwierigkeiten befunden haben. Seine DNA-Spuren an der Leiche hatte er damit erklärt, dass er die Frau damals am Boden liegend entdeckt und nach ihrem Puls gefühlt habe. 

Mann an der Haustür

Claudia K. war am 1. Februar 2007 mit einem schweren Gegenstand in ihrer Wohnung erschlagen und zusätzlich mit einem Gürtel stranguliert worden. Als der ungeklärte Mordfall, der «Cold Case», von Ermittlern aufgerollt wurde, konnten dank neuer Methoden bei der DNA-Analyse an der Leiche sichergestellte Hautschuppen dem 58-Jährigen zugerechnet werden.

Zeugen hatten im Tatzeitraum zudem einen Mann an der Haustür beobachtet. Das auf der Basis ihrer Beschreibung angefertigte Phantombild ähnelt laut den Ermittlern dem Angeklagten.

Er kenne die Getötete nicht und sei auch nie in ihrer Wohnung gewesen, hatte der Angeklagte nach der Tat 2007 als Zeuge zu Protokoll gegeben. Eine Aussage, die nun im Widerspruch zur Spurenlage steht. 

Die Flugbegleiterin hatte sich einige Monate zuvor von ihrem Ehemann getrennt, der danach nach Hessen gezogen war. Zeugen aus dem direkten Umfeld hatten ausgesagt, der Ehemann habe damit gedroht, seine Frau umzubringen oder umbringen zu lassen. In seinem Abschiedsbrief hatte er kein Geständnis hinterlassen.

 

© dpa
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