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Kita-Schließungen: Freie Wohlfahrt und Elternbeirat warnen

Auf dem Weg zur Arbeit schnell das Kind zur Kita bringen - und es wird abgewiesen. Kein Platz. Eine Horrorvorstellung vor allem für berufstätige Eltern, für viele Kleine aber schon trauriger Alltag.
Kita
Ein Kind spielt in einer Kita. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Die Freie Wohlfahrtspflege und der Landesbeirat der Kita-Eltern haben erneut eindringlich vor dem Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen gewarnt. Wenn die Landespolitik nicht endlich reagiere, seien im kommenden Jahr weitere Angebotsreduzierungen oder sogar Schließungen die Folge. Das betreffe alle Bereiche von der Kita über schulische Ganztagsangebote bis hin zur Pflege und sozialen Beratungsangeboten, warnten Sprecher des Initiative «NRW bleib sozial» am Montag in Düsseldorf.

Nach einer Großdemonstration im vergangenen Oktober mit rund 25.000 Protestierenden vor dem Landtag sei eine angemessene politische Reaktion ausgeblieben, kritisierte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege NRW, Christian Woltering. Trotz der dramatischen Lage der Träger gebe es im Landeshaushalt 2024 keine spürbaren Verbesserungen für die soziale Infrastruktur. «Wir stehen in einer bedrohlichen Krise und von der Landespolitik gibt es nichts als warme Worte.»

Schon jetzt müssten Eltern teilweise ihre Arbeitszeit verkürzen oder ihren Beruf ganz aufgeben, weil sie die vielen Fehlzeiten durch kurzfristige Ausfälle des Kita-Angebots nicht mehr stemmen könnten, berichtete Daniela Heimann vom Vorstand des Landeselternbeirats NRW. Teilweise würden Kinder erst morgens an der Kita-Tür abgewiesen.

Weil wegen des reduzierten Angebots ausgesiebt werden müsse, könnten einige Kinder bleiben, andere müssten direkt wieder gehen. «Die Kinder verstehen das nicht», sagte Heimann. In vielen Fällen könnten nur die bleiben, deren Eltern beide berufstätig sind. Andere Träger hätten Wechselmodelle, wo die Kinder nur jeden zweiten Tag kommen könnten. Für Zwei- bis Sechsjährige sei das eine Zumutung.

Die kommunalen Spitzenverbände schlugen in dieselbe Kerbe. Das Land müsse die 100 Millionen, die den freien Trägern und der Kirche für das erste Halbjahr 2024 als Überbrückungshilfe zugesagt worden sei, mindestens verdoppeln, forderten sie in einer Mitteilung.

Allein beim Inflationsausgleich blieben die Kita-Träger derzeit auf rund 400 Millionen Euro sitzen, sagte Woltering. Im Insolvenzfall wären letztlich die Kommunen in der Pflicht, die Einrichtungen notfalls zu übernehmen, um den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz umzusetzen.

Schon vor dem Rechtsanspruch auf schulische Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab 2026 zeichne sich auch in diesem Bereich bereits dramatischer Mangel ab. «Eigentlich müssten wir jetzt schon die Leute dafür ausbilden», sagte Woltering. Tatsächlich könne das vorhandene Personal wegen der unsicheren Finanzierung nicht mal gehalten werden.

© dpa
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