Lange Trockenheit und häufigerer Starkregen infolge des Klimawandels werden nach Einschätzungen von Experten die Grundwasserstände in Niedersachsen künftig erheblich beeinflussen. Das geht aus einer bereits im Dezember veröffentlichen Studie hervor, deren Ergebnisse der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Dienstag mitteilte. Der Analyse zufolge kann es allein durch die Folgen des Klimawandels in Niedersachsen künftig regional zu längeren Phasen mit niedrigen Grundwasserständen im Sommer und Herbst sowie zu teils höheren Grundwasserständen im Winter und Frühjahr kommen.
«Menschliche Einflüsse auf die Grundwasserstände, beispielsweise ein erhöhter Bedarf an Wasserentnahmen für die Trinkwasserversorgung oder die landwirtschaftliche Feldberegnung, können diese Veränderungen noch verstärken», teilte Uwe Petry mit, Koordinator des Projekts beim Landesbetrieb in Hildesheim. Diese Effekte seien in den vorliegenden Modellen aber noch nicht berücksichtigt.
Für die Untersuchung hat der NLWKN mit Experten der Universität Hannover und anderer Behörden auf Basis von Klimaprojektionen die künftigen Grundwasserstände untersucht. Modelldaten deuten demnach darauf hin, dass das Klima in Niedersachsen künftig deutlich wärmer wird und extreme Ereignisse wie Trockenheit und Starkregen zunehmen werden - mit entsprechenden Folgen für die Grundwasserstände.
Größere Veränderungen allein durch das sich ändernde Klima sind den Modellberechnungen zufolge in Niedersachsen demnach Ende des 21. Jahrhundert zu erwarten - regional könnten diese aber schon deutlich früher eintreten, etwa bis Mitte des Jahrhunderts, hieß es. Mithilfe der Daten sollen nun Strategien und Maßnahmen zum Wassermanagement abgeleitet werden.
Die Ergebnisse stammen aus dem Langzeit-Forschungsprojekt KliBiW (Globaler Klimawandel - Wasserwirtschaftliche Folgenabschätzung für das Binnenland), das es bereits seit 2008 gibt.