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Bischof Wilmer will im Streit mit Pfarrer Deeskalation

Im Bistum Hildesheim hat sich bei der Frage um die richtige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt ein heftiger Streit entsponnen. Bischof Wilmer sendet nun Signale zur Beruhigung der Situation.
Bischof Heiner Wilmer
Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim, spricht in Hannover. © Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Bei dem Streit zwischen der Leitung des katholischen Bistums Hildesheim mit dem Wolfenbütteler Pfarrer Matthias Eggers will Bischof Heiner Wilmer die Wogen glätten. Die Situation sei sehr emotional und aufgeheizt, es sei ihm ein großes Anliegen, dass sich die Situation beruhige, teilte Wilmer am Mittwoch mit. «Ich werde mich stark dafür einsetzen, dass es zu einer Deeskalation kommt», hieß es in der Mitteilung. Die Bistumsleitung werde mit Eggers weiter im Gespräch bleiben.

Zugleich rief er Eggers zur Mäßigung auf: «Man kann in der Sache hart miteinander ringen, aber auf persönlicher Ebene sollte man anständig miteinander umgehen.» Ohne Vertrauen sei eine sinnvolle Zusammenarbeit nur schwer möglich. Wilmer betonte, bei der konsequenten Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche das gleiche Ziel zu verfolgen wie Eggers.

Eggers war in der vergangenen Woche gebeten worden, freiwillig auf sein Leitungsamt in der St.-Petrus-Pfarrei in Wolfenbüttel zu verzichten und künftig lediglich als Priester und Seelsorger tätig zu sein. Eggers hatte sich in einem Interview mit der «Hildesheimer Allgemeinen Zeitung» kritisch über die aus seiner Sicht zögerliche Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Bistum geäußert. Das Personalgespräch war nach Angaben der Bistumsleitung schon vor Erscheinen des Interviews angesetzt gewesen.

Der Konflikt zwischen Eggers und Wilmer hatte zuletzt zu Protesten und Solidaritätsbekundungen von Gläubigen für Eggers geführt. Auch der Betroffenenrat Nord hatte sich mit dem Pfarrer solidarisiert.

In dem Interview habe sich Eggers sehr pauschal, zuspitzend und undifferenziert geäußert, kritisierte Wilmer. Er erneuerte seinen Vorwurf an Eggers, sich geweigert zu haben, Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in seiner Gemeinde die Firmung spenden zu lassen. Grund seien Anschuldigungen Eggers gegen Bongartz, sagte Wilmer. Damit habe Eggers den Weihbischof an der Ausübung einer Aufgabe gehindert, die Wilmer ihm übertragen habe. «Das geht nicht, zumal Pfarrer Eggers keine Belege für seine Anschuldigungen vorgebracht hat», kritisierte der Bischof. Eggers trete gleichzeitig als Ankläger und Richter auf, was er nicht hinnehmen könne.

Eggers engagiere sich stark für eine Aufklärung von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche und für Menschen, die von dieser Gewalt betroffen seien. «In diesem Anliegen hat er meine volle Unterstützung», erklärte Wilmer. Eggers werde in Wolfenbüttel als Pfarrer sehr geschätzt. Er verstehe deshalb, dass sich viele Menschen, insbesondere in seiner Pfarrgemeinde St. Petrus, mit ihm solidarisiert hätten.

© dpa
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