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Längere Bauarbeiten für LNG-Pipeline

Ursprünglich sollten die Bauarbeiten für das Rügener LNG-Terminal und die Anbindungspipeline bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Daraus wird nichts. Das führt zu Konflikten.
Rügener LNG-Terminal
Blick auf die Baustelle des Einspeisepunkts der 50 Kilometer langen Anbindungsleitung von Mukran bis zum Festland. © Stefan Sauer/dpa

Der Fischereiexperte Christopher Zimmermann zeigt sich von der sich abzeichnenden verlängerten Bauzeit für die Anbindungspipeline des Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminals alarmiert. «Ich finde es ehrlich gesagt erschreckend», sagte der Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sind die geplanten Arbeiten in einem wichtigen Laichgebiet des Herings.

Die zuständige Genehmigungsbehörde hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Gasnetzbetreiber Gascade beantragt hat, auch im Januar und Februar im Bereich des ersten Leitungsabschnitts bauen zu dürfen. Ein Entwurf der Zulassung sollte demnach am Donnerstag veröffentlicht werden. Der erste Abschnitt verläuft unter anderem durch den Greifswalder Bodden - der Kinderstube des Herings.

Nach Angaben von Gascade geht es um die Wiederherstellung des Seebodens und von Riffen. Insgesamt geht es demnach um rund sieben Kilometer. Eigentlich dafür zuständige Baggerschiffe mussten laut Gascade den andernorts bereits hergestellten Rohrgraben wieder freibaggern, weil dieser durch den Jahrhundertsturm im Oktober wieder zugesandet war. Nun solle die Wiederherstellung nachgeholt werden. Laut Bergamt Stralsund liegen die Bereiche sowohl innerhalb als auch außerhalb des Greifswalder Boddens.

Sein Institut habe gesagt, die Arbeiten sollten unbedingt zum 31. Dezember aufhören, sagte Zimmermann. Bereits jetzt sammelten sich schon Heringe vor Rügen. Sie warteten darauf, in ihr Laichgebiet einzuwandern. Seiner Meinung nach müssten die Arbeiten bis Mitte Mai unterbrochen werden, um den ohnehin unter Druck stehenden Hering nicht weiter zu gefährden.

Gascade geht nach eigenen Angaben hingegen von einer Laichzeit ab März aus und verwies auf einen eigenen Umweltgutachter. Nur ein kleiner Bruchteil des Greifswalder Boddens sowie der Boddenrandschwelle würden vom Schiffsverkehr berührt. «Die ausstehenden Arbeiten sind trübungsarm und bewirken keine Beeinträchtigung der Heringswanderung.»

Der Fertigstellung der Pipeline noch in diesem Winter stehen die ausstehenden Wiederherstellungsarbeiten laut Gascade nicht im Weg. Das Unternehmen argumentiert, dass eine spätere Umsetzung Nachteile für die Umwelt hätte, weil sie dann in die Fortpflanzungsperiode dortiger Lebewesen fiele.

Zimmermann sieht nach eigener Aussage Widersprüche in der Argumentation des Unternehmens. Die Arbeiten seien an strategisch wichtigen Stellen für den Hering geplant. Es gehe augenscheinlich ums Geld, weil eine Unterbrechung teurer wäre. Er kritisierte in dem Zusammenhang auch das Abladen von Baggergut in der sogenannten Sassnitzer Rinne, augenscheinlich ebenfalls aus Kostengründen. Hier liegen seiner Aussagen nach wichtige Heringsgebiete. Angesichts des stark unter Druck geratenen Bestandes äußerte er Unverständnis auch mit Blick auf die Genehmigungsbehörde.

«Es geht nicht darum, diese Pipeline zu verhindern oder den LNG-Anschluss.» Aber die möglichen Auswirkungen auf den Hering müssten so gering wie möglich gehalten werden. Mangels Alternativen sei der Hering absehbar die einzige Chance für die hiesige Küstenfischerei.

Vom Bergamt hieß es, bis zu einer endgültigen Entscheidung Anfang Januar bliebe die Zulassung, die ab Donnerstag veröffentlicht werden sollte, ein Entwurf ohne tatsächliche Rechtsfolgen. Auch nach der Auslegung könnten sich noch Details der Entscheidung ändern. Beim Thema Hering verwies die Behörde auf die Begründung der Entscheidung, die ebenfalls veröffentlicht werden soll.

© dpa
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