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Schwedens Königin Silvia eröffnet Childhood-Haus

In Childhood-Häusern sollen junge Gewaltopfer gebündelt Schutz und Hilfe bekommen. Jetzt hat die erste Einrichtung in Hessen eröffnet - mit royaler Unterstützung.
Königin Silvia von Schweden und Boris Rhein
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein begleitet Königin Silvia von Schweden in Frankfurt am Main. © Arne Dedert/dpa

Das neue Childhood-Haus auf dem Gelände des Frankfurter Uniklinikums wirkt offen, hell und freundlich. Der Flur ist in sanften Pastelltönen gestrichen, an einer Tür hängen Kindermalereien, auf einer Untersuchungsliege sitzen zwei Puppen. Hier sollen junge Opfer von körperlicher und sexualisierter Gewalt zur Ruhe kommen sowie Schutz, Hilfe und rechtliche Klärung erhalten.

Es sei ein Ansatz, «der Kinder als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft hört, ernst nimmt und sie und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt», sagte Königin Silvia von Schweden. Die 79 Jahre alte Monarchin war am Mittwoch eigens nach Frankfurt gekommen, um die neue Einrichtung zu eröffnen.

Aber was genau steckt hinter dem Konzept? Das Childhood-Haus ist eine behördenübergreifende ambulante Anlaufstelle für junge Opfer oder Zeugen von sexualisierter oder körperlicher Gewalt. Das heißt, verschiedene Disziplinen wie Jugendamt, Justiz, Polizei, Medizin und Psychologie werden gebündelt zum Kind gebracht. So soll es den jungen Menschen erspart bleiben, von verschiedenen Institutionen stets neu untersucht und befragt zu werden.

«Der große Unterschied ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht wie bisher zu den einzelnen Stellen gehen müssen», sagte der Leiter des Frankfurter Childhood-Hauses, Matthias Kieslich. Es gehe darum, «die Retraumatisierung, das Immer-wieder-Erzählen von dem, was passiert ist, zu reduzieren». In das Childhood-Haus wird auch die Medizinische Kinderschutzambulanz der Uniklinik integriert, in der laut Kieslich pro Jahr zwischen 600 und 700 Gewaltopfer behandelt werden.

Es gehe darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder über all das, was geschehen ist, sprechen, erklärte Psychologin Kerstin Meyer. «Die Räume, die wir vorher hatten, die waren im Keller, die waren nicht schallgeschützt, die waren dunkel.»

Laut den Angaben ist es das bundesweit erste Childhood-Haus, das durch eine Landesregierung eingerichtet und finanziert wird. Hessen investierte 1,4 Millionen Euro in den Umbau des Gebäudes. «Hessen hat sich als Vorreiter im Bereich des Kinderschutzes erwiesen und setzt mit der Eröffnung dieses Childhood-Hauses ein deutliches Zeichen dafür, dass der Schutz und die Rechte der Kinder höchste Priorität haben», sagte Königin Silvia von Schweden.

«Gewalt und Missbrauch gegen Kinder gibt es leider überall», erklärte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). «Niemand darf davor die Augen verschließen, niemand darf dazu schweigen».

Träger der Einrichtung ist die World Childhood Foundation. Sie wurde 1999 von Königin Silvia von Schweden gegründet und hat Schwesterstiftungen in Deutschland, USA und Brasilien. Mit dem ersten hessischen Childhood-Haus steigt die Zahl der bundesweiten Einrichtungen auf zehn.

Mit Königin Silvia kam bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage royaler Besuch aus Schweden nach Hessen. Erst am Freitag hatte ihre Tochter, Kronprinzessin Victoria, das Medizintechnikunternehmen Getinge in Frankfurt sowie die hessische Staatskanzlei in Wiesbaden besucht.

© dpa
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