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Schwarz-Rot will zunächst Abschied vom Wald-Ökosiegel FSC

Hessens Staatswald ist klimageschädigt. Am Mittwoch entscheidet der Landtag über ein Schutzsiegel. Werden die Vorgaben für einen klimaresistenten Waldumbau gesenkt?
Nationalpark Kellerwald-Edersee
Stämme von teils bemoosten Eichen im Nationalpark Kellerwald-Edersee. © Uwe Zucchi/dpa

Schwarz-Rot in Hessen will sich für mehrere Jahre vom Wald-Ökosiegel FSC verabschieden. An diesem Mittwoch (19.6.) wird im Wiesbadener Landtag ein entsprechender mehrheitlicher Beschluss für ein Moratorium bis 2028 erwartet. Naturschützer befürchten das endgültige Aus dieser Zertifizierung der Forstwirtschaft zur Sicherung einer nachhaltigen Waldnutzung.

Dürre und Borkenkäfer setzen dem Wald infolge des Klimawandels zu. Viele Bäume sterben. Laut dem Forstministerium sind rund 40.000 der gut 340.000 Hektar Staatswald in Hessen «stark geschädigt und müssen wieder bewaldet werden». Warum dann das Siegel der internationalen Non-Profit-Organisation Forest Stewardship Council (deutsch etwa Wald-Verwalter-Kollegium) mit seinen Vorgaben für eine nachhaltige Forstwirtschaft aussetzen?

Laut Forstministerium geht es nicht um einen endgültigen FSC-Ausstieg, sondern bis zum Moratoriumsende im März 2028 darum, die Auswirkungen der Aussetzung auf Wald, Forstpersonal und Kosten zu bewerten. Forstminister Ingmar Jung (CDU) hatte kürzlich erklärt: «Der FSC-Standard ist derzeit nicht flexibel genug, um die Folgen des Klimawandels angemessen zu berücksichtigen.» Die schon älteren FSC-Auflagen erschwerten eine klimafeste Wiederbewaldung kahler Flächen. Das Anpflanzen klimatoleranter nichtheimischer Baumarten wie Douglasie oder Roteiche etwa wird Jung zufolge von dem Waldöko-Siegel stark limitiert. Die FSC-Vorgaben seien in Deutschland strenger als in europäischen Nachbarstaaten. Hinzu komme viel Bürokratie mit vorgeschriebener Dokumentation.

FSC Deutschland weist die Kritik zurück. Das Siegel sei für Wälder «weltweit das mit Abstand bekannteste Kennzeichen, von Händlern gefragt und vor allem auch bei den Verbrauchern hoch anerkannt». Förderung der Waldverjüngung, optimierte «Biotopbaumkonzepte», Naturwaldflächen ohne forstliche Eingriffe und mehr Sicherheit für Waldarbeiter: Die FSC-Vorgaben hätten im hessischen Staatswald Verbesserungen erzielt. Nichtheimische Bäume bergen laut FSC Deutschland «ein ökologisches Risiko für die heimische Artenvielfalt und die Stabilität der Waldökosysteme» - wobei bis zu 20 Prozent nichtheimische Baumarten bei Wiederaufforstungen noch erlaubt seien.

© dpa
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