Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Montag vor dem Landgericht Frankfurt hinter verschlossenen Türen der Prozess um den Mord an einer 28 Jahre alten Frau aus Frankfurt-Sachsenhausen begonnen. Die Leiche der Frau war im Oktober vergangenen Jahres nach Hinweisen aus der Nachbarschaft von der Polizei gefunden worden. Die Fahndung führte schließlich zu einem 17 Jahre alten Jugendlichen aus Frankfurt-Bonames, der in der elterlichen Wohnung festgenommen wurde. Die Staatsanwaltschaft gehe von den Mordmerkmalen der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe aus, bestätigte ein Gerichtssprecher zum Prozessbeginn. Demnach gab der Angeklagte ein Geständnis ab, die Frau getötet zu haben.
Täter und Opfer hatten sich nach Angaben des Sprechers wenige Stunden vor der Tat in einem Lokal in dem Frankfurter Stadtteil kennengelernt, Alkohol und Kokain konsumiert und sexuellen Kontakt miteinander vereinbart. Der 17-Jährige soll Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr gehabt haben und von der Frau ausgelacht worden sein. Daraufhin habe er sie geschlagen und am Hals gewürgt, was zum Tod des Opfers geführt haben soll. Die Schwurgerichtskammer will den komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozess nach fünf weiteren Verhandlungstagen Anfang Juli abschließen. Dem Angeklagten droht im Fall einer Verurteilung wegen Mordes eine Höchststrafe von zehn Jahren.