Vier Verantwortliche eines Frankfurter Bauunternehmens haben sich seit Freitag wegen millionenschwerer Betrügereien mit Sozialabgaben sowie Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Frankfurt zu verantworten. Zwei der zwischen 46 und 67 Jahre alten Angeklagten sollen als Geschäftsführer des Unternehmens fungiert haben. Die beiden weiteren Angeklagten waren in der Buchhaltung und der Lohnauszahlung beschäftigt. Ihnen wird Beihilfe zur Last gelegt. Zwischen 2015 und Anfang 2022 wurden laut Anklage zur Finanzierung von Schwarzarbeit Arbeitgeberbeiträge zu Renten-, Pflege- und Krankenversicherung in Höhe von mehr als 28 Millionen Euro hinterzogen. Die Anklageschrift, die am ersten Verhandlungstag vor der Wirtschaftsstrafkammer verlesen wurde, listet mehr als 300 Einzelfälle auf.
Mitte 2022 wurden Polizei und Zollbehörden auf die Unregelmäßigkeiten bei der Beschäftigung der zahlreichen Arbeitnehmer aufmerksam, die an Baustellen in ganz Deutschland beschäftigt waren. Einer der mitangeklagten Geschäftsführer kam daraufhin in Untersuchungshaft. Am ersten Prozesstag blieb es vor Gericht zunächst bei der Verlesung der umfangreichen Anklage. Die Angeklagten kündigten allerdings Aussagen für die kommenden Verhandlungstage an. Das Gericht hat vorerst vier weitere Prozesstermine bis Mitte April festgelegt.