Nach seiner Slapstick-Einlage im DFB-Pokal blieb FC St. Paulis Torhüter Sascha Burchert entspannt. «Das passiert», sagte der 34-Jährige am Dienstagabend nach dem 4:1 (1:1) des Zweitliga-Tabellenführers im Achtelfinale beim Fußball-Regionalligisten FC 08 Homburg. Beim Stand von 1:0 war St. Paulis Pokal-Keeper (28. Minute) ein kurioser Fehler unterlaufen, der an dem Patzer von HSV-Torhüter Daniel Heuer-Fernandes im Hamburger Stadtderby am Millerntor wenige Tage zuvor erinnerte. Damals profitierte der Kiezclub.
In Homburg sprang bei einem Freistoß-Rückpass von Karol Mets der Ball wegen einer Unebenheit auf dem Platz leicht auf. Burchert verfehlte den Ball mit dem Fuß. Die Kugel hoppelte Richtung Tor. Homburgs Markus Mendler nutzte die Chance, drängte sich zwischen dem noch hinterher springenden Burchert und dem Ball und schob zum zwischenzeitlichen Ausgleich ein. «Kein Vorwurf. Platzfehler», stellte sich Mittelfeldspieler Marcel Hartel hinter seinen Torwart.
Der 34-jährige Burchert gab sich bei aller Entspanntheit auch selbstkritisch: «Ich glaube eher, dass ich vorher vielleicht ein paar Aktionen zu viel mit einem Kontakt gelöst habe. Da wären vielleicht zwei Kontakte angebracht gewesen. Dann wäre ich mehr in der Aktion drin gewesen.»
Im Stadtderby (2:2) am Freitag war HSV-Kollege Heuer-Fernandes ein ähnliches Missgeschick passiert. Die Gäste führten einen Abstoß über Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos kurz aus. Nach dem Zuspiel von Ramos auf Heuer Fernandes sprang der Ball kurz vor dem Tor auf. Der Torwart wollte den Ball aus dem Strafraum wegschießen - doch die Kugel flog ins eigene Netz.
Burcherts Fehler war am Dienstagabend letztlich nur eine komische Randnotiz. Durch die Treffer von Hauke Wahl (24.), Elias Saad (64.), Marcel Hartel (69.) und Johannes Eggestein (73.) zog der FC St. Pauli in die Runde der letzten Acht ein und kassierte 1,7 Millionen Euro. «Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass es ein Geduldsspiel wird», sagte Trainer Fabian Hürzeler. «Nach dem 2:1 war der Knoten geplatzt.»