Die Laudatio auf den neuen Ordensritter hielt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die Ausgezeichnete des vergangenen Jahres. «Daniel Günther also: Das heißt stiller statt schriller. Das heißt spröde und ehrlich statt fies und gefährlich», lobte sie am späten Samstagabend den norddeutschen Ministerpräsidenten. Der 50-Jährige stehe für «Vielfalt und Demokratie und vor allen Dingen für Vernunft», sagte Baerbock.
Günther selbst nutzte seine sogenannte Ritterrede - so wie es in dem Format üblich ist - für kleinere Witzeleien über Politikerkollegen. Zugleich forderte er Mut in Deutschland. «Wir leben in einer Zeit, wo wir wieder Heldinnen und Helden brauchen, in Europa, in Deutschland. Und wir alle, die auch hier sind, müssen wieder Heldinnen und Helden sein», sagte Günther. Und wenn man ihn frage, wann der Zeitpunkt dafür gekommen sei - dann antworte er mit einem Lied der Karnevalsband Höhner. Anschließend schmetterte Günther tatsächlich den Höhner-Song «Wenn nicht jetzt, wann dann?».
Der Orden wird seit 1950 verliehen. Preisträger waren unter anderem die Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Schmidt und der langjährige Außenminister Hans-Dietrich Genscher.