Hamburgs Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren nicht so stark gewachsen, wie bisher angenommen. Zum Stichtag 15. Mai 2022 wurden beim jüngsten Zensus rund 1,811 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner ermittelt, wie das Statistikamt Nord am Dienstag mitteilte. Das waren rund 63.837 Menschen beziehungsweise 3,5 Prozent weniger, als auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung des Zensus 2011 bisher vermutet worden waren.
Auch bundesweit wurde die erwartete Zahl der in Deutschland lebenden Menschen etwas nach unten korrigiert. Sie lag zum 15. Mai 2022 bei rund 82,7 Millionen, das waren rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner weniger als bislang angenommen.
Die sogenannte Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 war von 1,875 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in der Hansestadt ausgegangen, das wären rund 64.000 Menschen mehr gewesen.
Nach den neuen Zensusdaten wuchs die Bevölkerung in der Hansestadt zwischen dem Zensus von 2011 und dem von 2022 um rund 105.000 Personen (6,1 Prozent) auf etwa 1,811 Millionen Menschen.
Fast zwanzig Prozent der Bevölkerung in der Hansestadt waren 65 Jahre und älter. Rund 17 Prozent waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre.
Insgesamt gab es in Hamburg 954.977 Haushalte. In mehr als jedem zweiten dieser Haushalte wohnte nur eine Person (55,1 Prozent). Damit liegt Hamburg bei den Singlehaushalten deutlich über dem Wert für Deutschland insgesamt (43,4 Prozent).
Mehr als 522.000 Menschen beziehungsweise 28,9 Prozent aller Hamburgerinnen und Hamburger verfügten nach den Ergebnissen des Zensus 2022 über eine Einwanderungsgeschichte. Bei den allermeisten (445 152 Personen) beruhte diese auf einer persönlichen Migrationserfahrung; die anderen sind Kinder und Jugendliche, bei denen beide Elternteile seit 1950 auf das heutige Staatsgebiet Deutschlands eingewandert sind.
Eine ausländische Staatsangehörigkeit hatten rund 305.400 Personen. Das entspricht 16,9 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohnern Hamburgs.