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Vergleich im Streit um Bühne der Fränkischen Passionsspiele

Ein fränkisches Dorf wagt sich alle paar Jahre an die Darstellung einer der bekanntesten Geschichten der Menschheit: die Passion Christi. Doch einigen Anwohnern ist das zu viel Lärm.
Freilichtbühne Sömmersdorf
Die Freilichtbühne im Ortsteil Sömmersdorf, in der alle fünf Jahre die Fränkischen Passionsspiele stattfinden. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im Streit um den Betrieb der Freilichtbühne in Sömmersdorf bei Schweinfurt haben die Beteiligten einen Vergleich geschlossen. Danach habe sich der Verein Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf, der die Bühne betreibt, verpflichtet, bei vier Abendveranstaltungen der Passionsspiele 2024 nach 24.00 Uhr keinen Cateringbetrieb mehr durchzuführen, teilte das Verwaltungsgericht Würzburg am Dienstag mit. Ausschankschluss sei um Mitternacht, das Gelände müsse eine halbe Stunde später geräumt sein.

Geklagt hatten Anwohner, nach deren Sicht die Freilichtbühne über das genehmigte Maß hinaus genutzt wird. Im Jahr seien nur 16 Veranstaltungen erlaubt. Durch den zusätzlichen Lärm werde das Rücksichtnahmegebot verletzt, argumentierten sie laut Gericht. Die Bühne wird auch außerhalb der Passionsspielzeit für Veranstaltungen wie Konzerte genutzt.

Der beklagte Freistaat Bayern, vertreten durch das Landratsamt Schweinfurt, und der beigeladene Verein hielten die Klagen demnach allerdings für unbegründet.

Am Dienstag nun verständigten sich die Beteiligten auf Anraten des Gerichts auf eine gütliche Einigung. Die Klägerseite könne den Vergleich aber noch bis zum 5. Juli widerrufen, sagte ein Gerichtssprecher.

Die Passionsspiele in Sömmersdorf, einem Ortsteil von Euerbach im Landkreis Schweinfurt, beginnen an diesem Sonntag. 399 Schauspieler, zumeist Dorfbewohner, sind nach Bistumsangaben benannt, die auf rund 44.000 Probestunden und 36.000 Stunden für die 18 Aufführungen kommen.

Die rund dreistündige Inszenierungen erfolgen auf einer der größten Freilichtbühne Frankens. Gezeigt werden das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi. Seit 1933 finden die Fränkischen Passionsspiele statt, die unter den Nationalsozialisten verboten wurden. Normalerweise wird die Theaterproduktion alle fünf Jahre gezeigt.

Im Vergleich mit dem weltberühmten Passionsspiel von Oberammergau geht es in Sömmersdorf, wo keine 700 Menschen wohnen, recht schlicht zu. So sind etwa die Kostüme von Einheimischen meist selbst geschneidert. Bei den vergangenen Fränkischen Passionsspielen im Jahr 2018 kamen nach Bistumsangaben etwa 34.000 Menschen - in Oberammergau waren es 2022 rund 412.000 Zuschauer.

© dpa
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