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Prozess gegen Boateng: Ex-Freundin erhebt erneut Vorwürfe

Seit Jahren kämpfen Jérôme Boateng und seine Ex-Freundin vor Gericht um Gewaltvorwürfe und um die gemeinsamen Kinder. Nun trafen sie wieder im Verhandlungssaal aufeinander.
Fortsetzung Prozess gegen Jérôme Boateng
Jérôme Boateng, Fußball-Profi, steht im Landgericht in der Anklagebank. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Sie wirft ihm Gewalt vor, er sagt, sie lüge im Streit um die gemeinsamen Kinder. Seit Jahren schon treffen Jérôme Boateng und seine Ex-Partnerin sich darum immer wieder vor Gericht. Am Freitag war es wieder so weit: Im Prozess um Körperverletzung gegen den Fußball-Weltmeister von 2014 vor dem Landgericht München I hatte das mutmaßliche Opfer das Wort. Stundenlang sagte die Mutter von Boatengs Zwillingstöchtern vor Gericht aus. Die beiden Ex-Partner schienen sich dabei keines Blickes zu würdigen.

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht ein Vorfall in einem gemeinsamen Karibik-Urlaub im Juli 2018. Dass es nach einem Kartenspiel einen heftigen Streit zwischen den beiden gegeben hat, sagen beide - doch danach gehen die Geschichten sehr weit auseinander. Boateng hatte zu Prozessbeginn vor einer Woche angegeben, die Frau habe ihn attackiert, ihn an der Lippe verletzt. Darum habe er sie weggeschubst.

Sie sagt am Freitag, der heute 35-Jährige habe ein Windlicht nach ihr geworfen und eine Kühltasche. Später habe er sie angespuckt, an den Haaren gezogen, mit beiden Händen ins Gesicht geschlagen und ihr in den Kopf gebissen.

«Ich hab' geweint, richtig doll, ich hab' mich auch erschrocken», sagte die Frau, die angibt, ihre Kinder, die bei Boateng leben, seit zwei Jahren nicht mehr gesehen zu haben. «Er hat weiter geschrien, hat weiter gewütet.»

Sie habe sich an den Glasscherben des zerbrochenen Windlichts geschnitten, Hämatome und Schürfwunden erlitten. Er habe ihr gedroht, er werde dafür sorgen, dass die gemeinsamen Kinder in ein Heim kommen, wenn sie ihn wegen des Vorfalls anzeigen sollte. Als sie das sagte, brach die Frau im Gerichtssaal in Tränen aus, und die Sitzung wurde für ein paar Minuten unterbrochen. Noch aus dem Urlaub habe sie dann ihre Familienanwältin angerufen, eine Verletzung am Auge dokumentiert - und Boateng schließlich im Oktober angezeigt.

Ähnlich schildert auch eine Freundin des mutmaßlichen Opfers, die damals mit im Karibik-Urlaub dabei war, die Situation in ihrer Zeugenaussage. In ihrer Erinnerung habe Boateng das Windlicht aber nicht geworfen, sondern in Richtung seiner damaligen Partnerin getreten. Sie berichtet außerdem von Faustschlägen ins Gesicht und davon, dass sie mit Boateng am Folgetag über den Vorfall gesprochen habe. Sie habe ihm gesagt, dass man keine Frauen schlage, er habe entgegnet, dass er das wisse und deswegen in Therapie sei.

Boateng hatte alle Vorwürfe, seinen Partnerinnen gegenüber gewalttätig geworden zu sein, am Freitag vergangener Woche zurückgewiesen, sich nur für einen Schubser entschuldigt und von einem «Alptraum» gesprochen. In dem Zusammenhang sprach er auch erstmals über seine 2021 gestorbene Ex-Partnerin Kasia Lenhardt. Auch am Freitag ist sie wieder Thema, weil es auch zwischen ihr und der Mutter von Boatengs Zwillingstöchtern Kontakt gab.

Es ist bereits das vierte Mal, dass sich ein Gericht mit dem Vorfall befasst. Das Verfahren gegen den langjährigen Verteidiger des FC Bayern München, der gerade vom italienischen Club US Salernitana zum Linzer ASK in Österreich wechselte, zieht sich also schon lange hin. 2019 wurde Anklage erhoben, 2021 verhängte das Amtsgericht München eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30.000 Euro, also insgesamt 1,8 Millionen Euro.

Das Landgericht München I verurteilte Boateng dann im Oktober 2022 in zweiter Instanz wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10.000 Euro - insgesamt 1,2 Millionen Euro. Doch das Bayerische Oberste Landesgericht kassierte das Urteil und der Prozess wurde ein weiteres Mal aufgerollt.

Während die Staatsanwältin das mutmaßliche Opfer sehr detailliert und längst nicht nur zu dem angeklagten Tathergang befragte, sagte die Vorsitzende Richterin Susanne Hemmerich am Freitag, sie habe sich damit abgefunden, dass ein sechs Jahre alter Körperverletzungs-Fall hier behandelt werde wie vor einem Schwurgericht.

© dpa ⁄ Britta Schultejans und Lena Hollet, dpa
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