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Brandbrief beklagt bayerischen Quereinstieg in Kitas

In Bayerns Kitas herrscht Personalnot. Um sie zu mildern, können sich nun Quereinsteiger zur Fachkraft qualifizieren. Die Fachakademien machen sich deshalb Sorgen um die Kinder.
Kita-Personal gesucht
Mit bunten Buchstaben sind die Worte „Erzieher*in gesucht“ geformt, die an einem Zaun einer Kindertagesstätte befestigt sind. © Arne Dedert/dpa

In einem Brandbrief hat ein Bündnis die Weiterbildung für Quereinsteiger zur Fachkraft in bayerischen Kindertagesstätten harsch kritisiert. Wissen und Kompetenzen der Absolventen könnten unter keinen Umständen an grundständig ausgebildetes Personal heranreichen, monierte Initiator Timo Meister von der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher am Dienstag. Die Quereinsteiger würden diesen aber durch den Titel «Fachkraft» gleichgestellt.

«Das Ziel - erziehen, bilden, betreuen - wird durch solche Wege völlig verkehrt und es geht nur noch um Betreuung», betonte Meister. «Das sind dann keine Bildungseinrichtungen mehr, sondern nur noch Verwahranstalten.» Über den bereits vor zwei Wochen unter anderem an Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) versandten Brandbrief hatte zuerst der Bayerische Rundfunk berichtet.

Die Kritik wird unter anderem von der Bildungsgewerkschaft GEW, dem Bundesverband evangelischer Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik sowie dem Verband der Kita-Fachkräfte Bayern geteilt. Sie entzündet sich an der neuen modularen Weiterbildung für Quereinsteiger, die vor dem Hintergrund des gravierenden Personalmangels in den Kitas in drei Blöcken über die Assistenz- und die Ergänzungskraft zur Fachkraft qualifizieren soll.

Das Ziel, mehr Personal zu gewinnen, teile man, betonte Meister. «Wenn aber jemand mit 700 Stunden Unterricht, das sind nicht mal 20 Wochen, und einer begrenzten Zahl unbegleiteter Praxisstunden den Titel «Fachkraft» bekommt, dann ist Gefahr im Verzug.» Zumal Studien zeigten, dass Gewalt an Kindern steige, je niedriger das Personal in einer Kita qualifiziert sei.

Familienministerin Scharf hingegen erwiderte: «Es muss ganz klar zwischen der klassischen Erzieherausbildung und der Weiterbildung differenziert werden. Das gegeneinander auszuspielen halte ich für den absolut falschen Weg!» Mit dem Weiterbildungskonzept würden Menschen angesprochen, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen hätten und sich nun neu orientierten.

«Berufliche Weiterbildungskurse auf hohem Niveau sind für die Entlastung des Systems Kita von großer Bedeutung», teilte auch der Verband katholischer Kindertageseinrichtungen in Bayern mit und begrüßte die Weiterbildung im Hinblick auf Rechtssicherheit und Verwaltungsvereinfachung.

© dpa
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