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Alpennahe Landkreise wollen auffällige Braunbären töten

In den vergangenen Jahren sorgten Bärensichtungen in Bayern immer wieder für Schlagzeilen. Die Landratsämter im Süden wollen sich darauf vorbereiten, falls auch wieder ein «Problembär» auftaucht.
Bär «Bruno»
Der ausgestopfte Braunbär «Bruno» wird im Museum Mensch und Natur ausgestellt. Zugewandert aus Tirol, stapfte er 2006 durch die bayerischen Wälder, bis ihm sein Appetit auf Schafe zum Verhängnis wurde. © Peter Kneffel/dpa

Alpennahe Landkreise in Bayern fordern eine gesetzliche Änderung des Schutzstatus von Braunbären. Die Landratsämter verlangen, dass sie im Fall einer Zuwanderung von Bären schneller reagieren können und gegebenenfalls potenziell gefährliche Tiere auch töten lassen können. Dies betonten Vertreter mehrerer Landkreise am Montag nach einem Vernetzungstreffen im Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen.

Die dortige Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) hatte vor einem Jahr ein solches Netzwerk angeregt, nachdem in einer touristisch erschlossenen Region in ihrem Kreis ein Bär nachgewiesen wurde. Ziel sei es, sich auf kommunaler Ebene enger auszutauschen. Die Landkreise bräuchten Klarheit zum Umgang mit gefährlichen Tieren, sagte Baier-Müller. Sie forderte, dass die Staatsregierung entsprechend tätig werden sollte. Es gehe aber nicht um zurückhaltende Tiere, die scheu seien und sich von den Menschen fernhalten. «Niemand will die Population ausrotten», sagte sie. Es gehe um den Schutz von Menschen.

Der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch (CSU) sagte, dass es in den Regionen in Südbayern keine reine Naturlandschaft gebe, in denen Bären ohne Kontakt zu Menschen leben könnten. Ein nebeneinander von Menschen und sogenannten großen Beutegreifern sei in dieser Region nicht möglich. «Wir müssen in der Lage sein, vor Ort zugige Entscheidungen treffen zu können.»

Etliche Bärennachweise in Bayern 2023

Im Frühjahr des vergangenen Jahres war nach Angaben des Landesamtes für Umwelt ein oder mehrere Braunbären durch Südbayern gestreift. Damals wurden von der Behörde 13 Bärennachweise in mehreren Landkreisen registriert. Im Mai 2023 wurde dann ein Bär im österreichischen Bundesland Salzburg von einem Zug angefahren und getötet. Dass dieses Tier zuvor in Bayern war, ist durch Gentests nachgewiesen.

In diesem Frühjahr war nun im österreichischen Vorarlberg erneut ein Bär von einer Wildkamera fotografiert worden. Bislang ist aber nicht bekannt, dass dieser Braunbär ins benachbarte Allgäu weitergezogen ist. Das Landesamt führt bislang bei seinem Bären-Monitoring keinen Nachweis für einen Bären im Jahr 2024 in Bayern auf.

Im Jahr 2007 hatte die bayerische Staatsregierung einen Bären-Managementplan mit Leitlinien für den Fall einer Zuwanderung von Braunbären erlassen. Im Jahr zuvor war der Bär Bruno im Freistaat erschossen worden. Dieses Tier wurde als sogenannter Problembär, der eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt, von den Behörden eingestuft. Bruno ist heute ausgestopft in einem Münchner Museum zu besichtigen.

Seit 2019 gab er dann immer wieder weitere Bärennachweise in Bayern. Als sogenannte Problembären werden Tiere betrachtet, die sich mehrfach Siedlungen nähern oder mehrfach Nutztiere reißen. Nach Erkenntnissen aus Südtirol betrifft dies etwa 13 Prozent der wilden Bären.

© dpa
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