Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger sagte, die nun vereinbarten Tariferhöhungen ergäben kräftige, zweistellige Entgeltsteigerungen. In der maßgeblichen Gruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer, in der sich etwa zwei Drittel der Einzelhandelsbeschäftigten befinden, betrage die tabellenwirksame Anhebung 13,7 Prozent. In den unteren Entgeltgruppen ergäben sich sogar Tarifsteigerungen bis zu 15,6 Prozent. Mit dem nun erzielten Tarifergebnis könne man sehr zufrieden sein.
Philip Merten vom Handelsverband Baden-Württemberg erklärte: «Der Abschluss stellt unsere Unternehmen vor enorme finanzielle Herausforderungen. Wir sind der Arbeitnehmerseite bis an den Rand des Machbaren entgegengekommen.» Dennoch garantiere er die wichtige Friedenspflicht und damit Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre, sowohl für die Mitgliedsunternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. «Der historisch langen Laufzeit komme dabei eine besonders hohe Bedeutung zu.»
In Hamburg hatte es den ersten Tarifabschluss im Handel gegeben. Bis zu dem Hamburger Abschluss hatten auch zahlreiche Warnstreiks und Spitzengespräche die verfahrene Situation in dem Tarifkonflikt nicht verändern können. Verdi war in allen Regionen mit einer Forderung von mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und einer Laufzeit von einem Jahr in die Verhandlungen gegangen.
Redaktionshinweis: Hinweis: Im zweiten Satz wurden die Jahreszahlen korrigiert bzw. für die letzte Stufe ergänzt. Zudem wurde als weitere Quelle der Handelsverband ergänzt inkl. eines Statements im dritten Absatz.