Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Forscher-Netzwerk will Tierversuche reduzieren

Jahr für Jahr werden Zehntausende Mäuse und Ratten für Forschungsversuche gezüchtet. Die Wissenschaft versucht, diese Zahl zu reduzieren und Alternativen zu finden.
Wissenschaftsinitiative will Tierversuche reduzieren
Petra Olschowski (Bündnis 90/Die Grünen), Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, betrachtet in einem Labor der Universität Stuttgart Gewebeschnitte eines Dickdarmtumors auf einem Objektträger. © Marijan Murat/dpa

Nicht zuletzt durch Erfolge mit alternativen Forschungen ist es nach Angaben des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums gelungen, die Zahl der Tierversuche weiter zu reduzieren. Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Tierschutzbundes noch 856.584 Tiere im Zusammenhang mit Forschungsversuchen gezüchtet. Im Jahr darauf waren es 644.408, wie die Tierschützer unter Berufung auf das Bundesinstitut für Risikobewertung mitteilten. Großen Anteil an diesem Rückgang hat aus Sicht der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Petra Olschowski das sogenannte 3R-Netzwerk, mit dem Tierversuche vermieden, verringert oder verbessert werden sollen (Replacement, Reduction, Refinement - 3R).

«Es ist wichtig, dass wir in Zukunft aus moralischen, aus ethischen Gründen, aber auch aus Erkenntnisgewinn heraus alternative Wege beschreiten», sagte Olschowski (Grüne) am Dienstag bei einem Besuch der 3R-Labore an der Universität Stuttgart. Zwar werde es in absehbarer Zeit vor allem in der allgemeinen medizinischen Forschung nicht möglich sein, ganz auf Tierversuche zu verzichten. «Aber die Zahlen sind bereits deutlich reduziert worden», sagte die Ministerin. «Und man wird künftig sicher immer genauer hinschauen, ob Tierversuche an der Stelle wirklich notwendig sind.» Außerdem könnten Forscher durch Ergebnisse in der 3R-Forschung neue und teils überraschende Erkenntnisse gewinnen.

Führende 3R-Forschungsstandorte in Baden-Württemberg sind neben der Uni Stuttgart die Zentren in Tübingen, Heidelberg und Konstanz sowie im Raum Rhein-Neckar (Mannheim/Heidelberg). In Stuttgart stehen unter anderem alternative Methoden in der Krebsforschung im Zentrum. Es werden dreidimensionale Tumorkulturen nachgebaut, außerdem forschen die Experten an «Grünen Gefäßen» und untersuchen, wie Pflanzen als Blutkreislaufmodelle eingesetzt werden können. Am 3R-Zentrum Rhein-Neckar versuchen Wissenschaftler zudem, aus Forschungssicht notwendige Tierversuche zu verbessern zum Beispiel durch einen MRT-Scanner für Nagetiere.

Ziel des Netzwerks ist es laut Ministerium, die Forschungen zu den alternativen Methoden nicht nur zu stärken, sondern auch zu vernetzen. «Ich bin überzeugt, wenn alles irgendwann greift, werden wir nicht nur weniger Tiere einsetzen müssen, sondern dann wird es möglich sein, in vielen Bereichen auch schneller und präziser zu arbeiten», sagte die Ministerin. Sowohl das Stuttgarter als auch das Mannheimer Zentrum werden vom kommenden Jahr an den Projektstatus verlassen und unbefristet über die Universitäten weiterentwickelt, kündigte sie an.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Brüdergemeine Herrnhut
Kultur
Welterbe Herrnhut: «Eine Idee des Zusammenlebens»
Paris 2024 - Eröffnungsfeier
Musik news
Auf dem Eiffelturm: Céline Dion singt bei Olympia-Eröffnung
Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth
Kultur
«Tannhäuser»: Jubelstürme und ein Gänsehaut-Moment
PayPal auf dem Smartphone
Das beste netz deutschlands
PayPal kündigt verbesserte Sicherheitsoptionen an
Das Instagram Logo auf einem Smartphone
Das beste netz deutschlands
Instagram: So deaktiviert man den Aktivitätsstatus
Weltweite IT-Ausfälle - Crowdstrike
Internet news & surftipps
Crowdstrike: 97 Prozent der Computer laufen wieder
Paris 2024 - Eröffnungsfeier
Sport news
Internationale Pressestimmen zur Eröffnungsfeier
Mann beim Renovieren
Wohnen
Vorbereitung spart Arbeit: Beim Streichen richtig abkleben