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Der Kuschel-Fuchs braucht eine Behandlung

Kindern die Angst vor Ärzten oder Spritzen zu nehmen, ist das Ziel eines Projekts im Tübinger Rathaus. In der Teddyklinik werden jedoch nicht die Kleinen versorgt.
Teddyklinik in Tübingen
«MRT» ist auf einer Röhre zu lesen, in der ein Kuscheltier liegt. © Andreas Rosar/dpa

Der kuschelige Fuchs Rabbat ist vom Hochbett heruntergefallen und hat sich den Schwanz gebrochen. Medizinstudentin Lena Riha sagt zur sechs Jahre alten Enni, dass ihr Kuscheltier dringend eine Untersuchung braucht. Die beiden gehen samt dem Fuchs, den das Mädchen im Arm hält, zuerst zum Röntgen und dann noch zu einer MRT-Untersuchung.

Diese Szenen spielen sich in den Räumen des Tübinger Rathauses ab. Dort wurde nunmehr zum sechsten Mal die sogenannte Teddyklinik angeboten. Medizinstudenten - TeddyDocs genannt - diverser Richtungen bauten im Rathaus allerhand Stationen mit selbstgebauten Geräten aus Pappe oder Holz auf.

Ennis Fuchs kommt - weil schwer verletzt - sofort in die Radiologie. Dort legt Studentin Lena das Tier vorsichtig in einen selbstgebauten Pappkarton mit einem großen Ausschnitt an der Front, damit Enni es sehen kann. «Da kann man durch einen durchgucken», erzählt Enni über das Röntgengerät. Die Medizinstudentin drückt zwei Knöpfe, zwei unterschiedliche Lichter blinken auf. Nach dem Röntgen verbinden Lena und Enni gemeinsam Rabbats Schwanz. Das Mädchen gibt ihm eine Spritze. Die Medizinstudentin sagt, Rabbat brauche jetzt Bettruhe. Und er solle eine Zeit lang nicht mehr so wild spielen. Enni schaut ernst und nickt.

In einer Teddyklinik können Kinder ihre Kuscheltiere verarzten lassen. Dadurch lernen sie die Abläufe bei einem Arztbesuch kennen. Das Ziel des Projekts ist es, ihnen spielerisch die Angst zu nehmen. Die Jungen und Mädchen nehmen die Rolle des Erwachsenen ein, der Patient ist das Kuscheltier. Die Teddyklinik organisieren Studierende der Humanmedizin mit Unterstützung von Studierenden der Zahnmedizin, Pharmazie und Hebammenwissenschaften sowie der Physiotherapie. Der Arbeiter-Samariter-Bund steuert einen Rettungswagen bei.

In der Teddyklinik gibt es einen Operationssaal, eine Zahnklinik, eine Radiologie-Station, eine Bewegungsstation der Physiotherapie, eine Station bei Studierenden der Hebammenwissenschaften und eine Apotheke.

Nicht nur in Tübingen gibt es das Angebot. Inzwischen ist die medizinische Versorgung von Teddybären & Co. in den meisten Städten, in denen es Medizinische Fakultäten gibt, gewährleistet - so in der Vergangenheit in Heidelberg, Ulm, Halle, Würzburg oder Mainz. Die Idee stammt ursprünglich aus Skandinavien und wurde dort an vielen Universitätsstädten umgesetzt.

Im Wintersemester besuchen Tübinger Medizinstudierende auch Kindergärten und behandeln insgesamt rund 1700 Kuscheltiere. Zusätzlich verarzten die TeddyDocs einmal im Monat im Olgahospital in Stuttgart in echter Krankenhausumgebung die Kuscheltiere der Kindergartenkinder aus Stuttgart.

© dpa
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