Nach Warnungen vor gefälschten Steuerbescheiden aus verschiedenen Bundesländern sind auch Fälle in Nordrhein-Westfalen bekanntgeworden. Ob NRW wie andere Bundesländer in größerem Maße von den per Post verschickten falschen Steuerbescheiden betroffen sei, sei noch unklar, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) auf dpa-Anfrage. Allerdings hätten Empfänger insbesondere seit Ende September einzelne Taten gemeldet. Zuvor hatten mehrere Medien über die Betrugsmasche berichtet.
Auch die Oberfinanzdirektion NRW bestätigte Einzelfälle, in denen sich Bürger an ihr Finanzamt gewandt hätten, weil sie einen gefälschten Steuerbescheid mit Zahlungsaufforderung erhalten hätten. Wie hoch der entstandene Schaden bislang sei, sei nicht zu beziffern. Die gefälschten Briefe seien dadurch als betrügerisch entlarvt worden, dass teilweise die persönlichen Daten wie etwa die Bankverbindung oder die konkrete Steuernummer falsch gewesen seien, erklärte das LKA.
«Briefe können sehr authentisch wirken»
Die Behörde wies darauf hin, wie wichtig es sei, grundsätzlich besonders aufmerksam zu bleiben, wenn per Brief Datenfreigaben oder sogar konkrete Zahlungen gefordert würden. «Es ist große Vorsicht geboten, denn die Briefe können auf den ersten Blick sehr authentisch wirken», warnte der Sprecher. Die Oberfinanzdirektion empfahl dringend, die auf fraglichen Bescheiden genannte Steuernummer immer mit der eigenen bekannten abzugleichen.
Im Zweifel riet die Polizei dazu, über einen offiziellen Weg bei den angeblich ausstellenden Behörden nachzuhaken. Wenn die Briefe nicht echt seien, sollten die Empfänger direkt Anzeige erstatten. Bei bereits getätigten Überweisungen empfehlen die Experten den Kontakt zur Hausbank.