Eine Magnetschwebebahn zum Anfassen: Im Bochumer Eisenbahnmuseum gibt es nun einen Prototyp des Transrapids zu besichtigen. Riesige Autokräne hievten die Magnetschwebebahn aus deutscher Entwicklung auf ihre künftige Position im Eisenbahnmuseum der Ruhrgebietsstadt.
Das einstige Test- und Vorführfahrzeug wird dort auf einem Stück Original-Fahrweg mitsamt riesiger Magneten ausgestellt. «Damit werfen wir sozusagen einen Blick in eine vergangene Zukunft», sagte Volker Böhm, Vorstandsmitglied der Stiftung Eisenbahnmuseum, die das private Museum trägt.
Nach der Winterpause, die Mitte November beginnt und bis Ende Februar läuft, will das Eisenbahnmuseum auch eine Sonderausstellung zur Transrapid-Geschichte zeigen. Geöffnet hat das Museum dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 10.00 bis 17.00 Uhr, Erwachsene zahlen zehn Euro Eintritt, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren fünf Euro.
Transrapid als Teil der Eisenbahngeschichte
Der Transrapid als Hochgeschwindigkeitstechnologie sollte die Lücke zwischen Eisenbahn und Flugzeug schließen. Trotz technischer Machbarkeit scheiterte das Konzept an erheblichen Wirtschaftlichkeitsbedenken. Die deutsche Magnetschwebe-Technologie kam nicht über Einzelprojekte, etwa in China, und Versuchsstrecken hinaus.
Parallel zu seiner Entwicklung habe der Transrapid allerdings die Entwicklung neuer Schnellzüge beflügelt, sagte Böhm. Insofern erzähle das neue Ausstellungsstück, das künftig neben dem Eingang zu bestaunen ist, mehr Eisenbahngeschichte als man glaube.
Das Exponat ist eines von zwei Teilen des «Transrapids 07», der von 1988 bis 1999 auf der ehemaligen Versuchsanlage im Emsland zum Einsatz kam. Später warb das Fahrzeug in München für die dort geplante Strecke zum Flughafen.
Als Anschauungsobjekt war der Transrapid zuletzt in Besitz der Baufirma Max Bögl, die die Fahrwerkträger aus Beton und inzwischen selbst ein Magnetbahnsystem entwickelt hat. Vom Unternehmensstandort in der Oberpfalz war der Transrapid per Schwerlasttransport nach Bochum gebracht worden.