Nach der Messerattacke auf ein Mädchen in einem Supermarkt in Wangen im Allgäu ist die Vierjährige auf dem Weg der Besserung. Sie sei über dem Berg, sagte eine Polizeisprecherin. Die Tatwaffe sei ein Küchenmesser gewesen, das nach dem Angriff sichergestellt worden sei.
Der 34 Jahre alte Tatverdächtige sei wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ein Haftrichter am Amtsgericht Ravensburg habe einen Unterbringungshaftbefehl erlassen. Der mutmaßliche Täter hatte sich widerstandslos festnehmen lassen. Sein Bezug zu Wangen sei noch Gegenstand der Ermittlungen.
Der Mann, der die syrische und die niederländische Staatsbürgerschaft besitzt, steht unter Verdacht, das Mädchen in dem Supermarkt mit einem Messer attackiert und schwer verletzt zu haben. Laut Polizei war es ein unvermittelter Angriff. Das Kind war den Ermittlern zufolge nach der Messerattacke schwer verletzt in eine Klinik gebracht und operiert worden. Die Verletzungen waren laut Polizei nicht lebensgefährlich.
Täter und Opfer kannten sich nicht
Der mutmaßliche Täter und das Opfer kannten sich einer Sprecherin zufolge nicht. Hinweise für eine Vorbeziehung gebe es nicht. Die Vierjährige sei am Mittwochnachmittag mit ihrer Mutter in dem Discounter unterwegs gewesen.
Den Angaben zufolge hatte ein Kunde im Supermarkt das Geschehen bemerkt, dem Angreifer das Messer abgenommen und die Beamten verständigt. Der 52-Jährige sei nicht verletzt worden. «Der Zeuge hat die Polizei gerufen und uns durchgegeben, wo der Mann sich befindet. So konnten meine Kollegen ihn festnehmen», sagte die Polizeisprecherin.
Wangens Oberbürgermeister Michael Lang (parteilos) hatte die Reaktion des Helfers als großartig bezeichnet. Er verdiene irgendwann eine Auszeichnung dafür, sagte Lang. Die Stadt hatte sich bestürzt über den Vorfall gezeigt.
Laut Polizei wird in dem Fall nun weiter ermittelt. Zeugen sollen befragt und Spuren ausgewertet werden. Das Motiv und die Hintergründe der Tat sind nach wie vor nicht bekannt. Der Tatverdächtige hatte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht geäußert.