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Prüfungsphase: Wie wir effizient durch viel Lernstoff kommen

Gerade in der Prüfungsphase müssen sich Studierende in kurzer Zeit große Mengen an Wissen aneignen. Eine Expertin verrät, welche Strategien jetzt hilfreich sind.
Eine Studentin beim Lernen
Studenten in der Bibliothek
Ein Smartphone mit ChatGPT

Wochenlang Tag für Tag in die Bibliothek verziehen und nur noch lernen: Ist das die beste Strategie, um gut durch die Prüfungsphase im Studium zu kommen? Ulrike Lichtinger, Professorin für Sozialwissenschaften und Expertin für positive Bildung, gibt Tipps, wie Studierende effizient lernen.

1. Für kurze Phasen konzentrieren

Gerade, wer viel Lernstoff vor sich hat, fühlt sich schnell erschlagen. Die Professorin an der IU Internationalen Hochschule empfiehlt deshalb die Pomodoro-Technik, um die Lern-Session zu strukturieren. Klassischerweise teilt man seine Zeit dabei in 25-Minuten-Abschnitte und macht nach jeder Arbeitsphase eine 5-minütige Pause. Aber: «Meistens ist es besser - gerade in der jüngeren Generation - eher 15 bis 20 Minuten zu arbeiten und dann eine Pause einzulegen», sagt Lichtinger. Immer gut: sich in einer längeren Pause bewegen, am besten an der frischen Luft. 

2. Auf aktive Lernstrategien setzen

Welche Lernmethoden bringen mich zum Ziel? Ulrike Lichtinger rät, möglichst aktiv zu lernen. Passive Ansätze - sich den Stoff zum Beispiel nur durchzulesen - bringen wenig. «Aktiv heißt: Selbst zusammenfassen und sich Möglichkeiten überlegen, die einem besonders liegen», so Lichtinger. Das können Mindmaps sein oder die «guten alten Karteikarten - gerne auch digital». Sinnvoll zudem: möglichst multisensorisch zu arbeiten. «Wenn ich mir Notizen mache, kann ich dazu sprechen, sodass möglichst viele Sinne aktiviert sind.» Das sorgt für bessere Vernetzungen im Gehirn - und damit dafür, dass wir Lernstoff besser behalten.

3. Medien abwechselnd nutzen

Laptop, Tablet oder Smartphone sind für viele Studierende immer dabei: Da finden sich Videos der relevanten Tutorien, Aufzeichnungen zu Vorlesungen und Notizen zu den Skripten. Beim Lernen sollte man sich aber nicht nur darauf verlassen. «Es macht Sinn, die mediale Unterstützung auch mal zu wechseln», sagt Ulrike Lichtinger - und rät, zum Beispiel phasenweise am Computer, dann wiederum mit Karteikarten zu arbeiten.

4. Multitasking vermeiden

Verschiedene Prüfungen gleichzeitig vorbereiten - darum kommen Studierende in der Prüfungsphase oft nicht herum. Diese Gleichzeitigkeit nennt Lichtinger herausfordernd. «Ich würde mir Zeiteinheiten für bestimmte Felder vorhalten», empfiehlt sie. Etwa, indem man im Zwei-Stunden-Takt bestimmte Einheiten durcharbeitet: Von 8.00 bis 10.00 Uhr Fach 1, dann eine längere Pause, von 10:30 bis 12:30 Uhr kümmert man sich um Fach 2.

Multitasking sollte man vermeiden. «Wenn ich lerne, ist es gut, wenn ich mich wirklich auf eine Sache fokussiere und die Ablenkungsumgebungen möglichst ausschalte.» Gerade für junge Menschen sei etwa das Smartphone Störfaktor Nummer Eins beim Lernen – so das Ergebnis einer 2024 von der IU veröffentlichten Studie zum Thema Lernen. «Solche Störquellen sollte man auf jeden Fall eliminieren.» Etwa, indem man das Handy in den Spind oder einen anderen Raum legt. 

5. Prokrastination überwinden

Wer gerne alles bis zum letzten Drücker aufschiebt und sich selbst dann nur schwer aufraffen kann, endlich anzufangen, dem rät Ulrike Lichtinger: den Blick auf das Ziel lenken. Wichtig sei, eine Vision zu haben: «Was kommt nach den überstandenen Prüfungen und worauf freue ich mich?» 

Hilfreich zudem: den Lernstoff in kleine Portionen herunterzubrechen. Dann kann man sich überlegen: Was tue ich, wenn ich die kleinen Portionen geschafft habe? «Die früher sehr verpönte extrinsische Motivation durch Belohnung wird heute durchaus als sehr unterstützend betrachtet», sagt die Forscherin.

So kann man sich nach einer erfolgreichen Lernwoche mit einem schönen Abendessen im Restaurant oder einer Folge der derzeitigen Lieblingsserie belohnen. «Jeden Tag, an dem ich wieder eine Portion geschafft habe, komme ich der Belohnung näher.»

6. KI clever einsetzen

«Lernprozesse sind für uns auch gefühlt erfolgreich, wenn wir ein schnelles Feedback bekommen und das Gefühl entwickeln: 'Ah ja, wir kommen voran'», sagt Ulrike Lichtinger. Dieses Gefühl können KI-basierte Tools unterstützen. So kann ein Chatbot zum Beispiel helfen, wenn Studierende merken, sie kommen an einer bestimmten Stelle nicht weiter und verstehen Dinge nicht. «Dann kann ich einfach versuchen, mir das von der KI erklären zu lassen.»

Wichtig sei aber immer, die Informationen kritisch zu überprüfen. «Ich empfehle meinen Studierenden, gerade wenn sie mit ChatGPT arbeiten, einfach zu fragen, wo diese Information herkommt und sich eine Quelle angeben zu lassen.» Dann müsse man diese Quelle checken. «Wir wissen ja, dass die Künstliche Intelligenz durchaus zum Halluzinieren tendiert.» Wer lernt, diesen kritischen Umgang zu pflegen, kann aber auch beim Lernen von kostenlosen KI-gestützten Tools profitieren.

© dpa ⁄ Amelie Breitenhuber, dpa
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