Kopfhörer auf, Musik an und alles ausblenden: Gerade wer sich in öffentlichen Räumen konzentrieren will, kapselt die eigenen Ohren gerne ab. Aber ist es wirklich hilfreich, beim Lernen Musik zu hören?
Darauf wird in der Forschung sehr unterschiedlich geantwortet, sagt Ulrike Lichtinger, Professorin für Sozialwissenschaften und Expertin für Positive Bildung an der IU Internationalen Hochschule. «Die meisten sagen, Musik kann unterstützend sein.»
Passende Musik ist entscheidend
Wichtig sei: die passende Musik auszuwählen, die uns «eher in positive Emotionen versetzt». Diese positiven Emotionen sorgen einer Theorie der US-amerikanischen Psychologin Barbara L. Frederickson dafür, dass «wir ganz weit werden im Denken» und damit «gut in der Lage sind, möglichst viele Inhalte aufzunehmen», wie Lichtinger erklärt.
Die Forscherin selbst empfindet Musik aber als Störfaktor. «Das heißt, ich glaube, jeder sollte für sich überlegen: Ist Musik für mich unterstützend oder merke ich, dass es mich zu sehr ablenkt, weil ich dann an den Ausflug denke, wo wir das Lied gehört haben» – denn das sei natürlich eher ungünstig. Sie empfiehlt daher, die eigenen Vorlieben und Empfindungen zu reflektieren, bevor man sich dafür entscheidet, Musik zum Lernen zu nutzen oder nicht.