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Home-Office: Nichts für schwache Nerven

Bundeskanzlerin Angela Merkel tut es, ich tue und Sie tun es wahrscheinlich auch. Aufgrund der Corona-Epidemie arbeiten Millionen von Deutschen quasi von heute auf morgen im Home-Office – oder sollen es zumindest. Das ist leider nicht immer so ganz einfach.
Home-Office: Nichts für schwache Nerven
Home-Office: Nichts für schwache Nerven
Home-Office: Nichts für schwache Nerven

15 Millionen im Home-Office

Den neuesten Zahlen des Digitalverbands Bitkom zufolge arbeiten aktuell rund 15 Millionen Menschen in unserer Republik im Home-Office. Manche wurden von ihrem Chef nach Hause geschickt, andere sind aktiv auf ihre Vorgesetzten zugegangen, um sich und vor allem ihre Liebsten vor einer Corona-Ansteckung zu schützen.

Das ist alles vorbildhaft, aber längst nicht jeder hat daheim einen so schnellen Internet-Anschluss wie in der Firma. So wohnt ein guter Freund von mir in einer thüringischen Kleinstadt und freut sich wie Bolle, dass er in seinem Home-Office VDSL nutzen kann.

Schon ein paar Kilometer weiter beginnt das digitale „Outback“. Hier helfen nur ausgereifte mobile Lösungen wie der GigaCube von Vodafone – oder halt ganz viel Geduld.

Auf der Suche nach dem stillen Örtchen

Die zweite Voraussetzung für das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ist zunächst einmal ein geeigneter Arbeitsplatz. Idealerweise liegt der in einem separaten Arbeitszimmer oder zumindest in einer stillen Arbeitsecke.

Viele, die von jetzt auf gleich ihre Zelte im gewohnten Büro abbrechen mussten, stellen mit Grausen fest, dass sie sowas gar nicht haben. Und so kursieren die abgefahrensten Geschichten und Bilder durch die sozialen Medien.

Da haben es sich Menschen in Jogging-Hose und Schlabber-Shirt mit ihrem Laptop am Küchentisch gemütlich gemacht. Wieder andere arbeiten auf dem Balkon oder im Bett. Ganz hartgesottene Zeitgenossen schließen sich auf der Toilette ein, weil sie an diesem stillen Örtchen sicher vor Kindern respektive WG-Mitbewohnern sind, die sie von der Arbeit abhalten könnten.

Wohin mit dem Nachwuchs?

Die lieben Kleinen sind für den Home-Office-Arbeiter auf Zeit die wohl größte Herausforderung. Damit die Nerven aller Familienmitglieder nicht allzu schnell blank liegen, empfiehlt sich ein fixer Zeitplan.

Wenn der Nachwuchs in die Schule geht, bekommt er seinen Lernstoff online zugeteilt oder muss ganz klassisch den Inhalt von Büchern lernen, die mit nach Hause genommen wurden. Achten Sie auf die Einhaltung der Lernzeiten und arbeiten Sie mit Belohnungen, wenn fleißig gelernt wurde. Das können längere Telefonate mit Freunden oder längere Spielzeiten sein.

Bleiben Sie mit Ihren Mitmenschen in Kontakt, auch wenn es nicht immer einfach ist. Stecken Sie die Nase ins Kinderzimmer und fragen Sie, ob alles okay ist. Teilen Sie Kollegen mit, an welchen Projekten Sie arbeiten oder wann Sie Pause machen. Versuchen Sie zumindest einmal am Tag über Plattformen wie Microsoft Teams virtuell zusammenzukommen und die Aufgabenverteilung zu besprechen. Und lassen Sie sich Zeit zum Blödeln – das stärkt den Zusammenhalt in der Familie und in der Firma.

Home-Office-Modus nach Feierabend

Nach Feierabend gehört der Gang ins Freie zum Pflichtprogramm. Egal, ob Sie mit Ihren Kindern oder allein unterwegs sind, die frische Luft wird Ihnen guttun und den Kopf freimachen.

Auch das gewohnte Feierabendbierchen mit den Kollegen müssen Sie nicht missen. Schalten Sie sich per Skype oder WhatsApp zusammen und prosten Sie sich virtuell zu. Und falls Sie mit Kollegen normalerweise zum Yoga gehen, können Sie denen ja ebenfalls per Video-Chat ihre Version von Krieger-, Bogenschütze- oder Hundehaltung zeigen.

Home-Office ist nichts für schwache Nerven, aber sehen Sie es positiv. Wenn das Virus nicht mehr unseren Alltag bestimmt und wir alle wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren können, darf sich jeder darüber freuen, seinen kleinen Teil zur Überwindung der Kreise beigetragen zu haben.

 

© Tom Meyer
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