Ein Mordopfer, dem nach dem Ableben 60 Hiebe verabreicht wurden. Ein reicher Patriarch, der das abgrundtief Böse verkörpert. Zwei neue Kommissare, die im "Tatort: Das fleißige Lieschen“ (Ostermontag, 13. April, 20.15 Uhr, Das Erste) einen offenbar sadistischen Täter jagen. Mit Vladimir Burlakov (33) und Daniel Sträßer (33) setzt der Saarbrückener „Tatort“ auf Jugend und Action. GOLDENE KAMERA traf das dynamische Duo, das die Kommissare Leo Hölzer und Adam Schürk spielt, zum Interview.
GOLDENE KAMERA: In Ihrem ersten Fall geht’s gleich ordentlich zur Sache. Treten Sie beim „Tatort“ in die Fußstapfen von Horst Schimanski?
VLADIMIR BURLAKOV: Ich würde mir nie anmaßen, das zu behaupten. Was aber stimmt, ist, dass wir das jüngste „Tatort“-Team sind und beide sehr sportlich. Deshalb gibt es im Saarbrückener „Tatort“ künftig Stunts und Verfolgungsjagden – wie jetzt schon im ersten Fall „Das fleißige Lieschen“. Bestimmt wird das noch ausgebaut. Auf jeden Fall bringen wir uns altersentsprechend körperlich ein.
DANIEL STRÄSSER: Was wir abliefern, ist genau das, was man als junger Schauspieler machen will. Auf so was hat man Lust! Das Publikum will ebenfalls die körperliche Seite des Polizeijobs sehen – neben anderen tollen Aspekten wie Verhörtechnik, dem Analytischen und Psychologischen.
BURLAKOV: Adam und Leo ergänzen sich perfekt: Leo tickt analytisch, während Adam beim Verhör krasse Sachen sagt, bedrohlich hin und her geht und Menschen mit diesem einschüchternden Verhalten gehörig unter Druck setzt, ganz ähnlich wie in vielen amerikanischen Krimiformaten.
Warum hat Leo eine Schießhemmung?
BURLAKOV: Wegen eines Traumas, das am Ende der ersten Folge gelüftet wird. Es ist ein Erlebnis, das sich durch Leos komplette Biografie zieht und bereits in seinem bisherigen Werdegang als Polizist eine wesentliche Rolle gespielt hat. Aufgrund von Leos Schießhemmung und der Tatsache, dass ein früherer Kollege nicht mehr mit ihm arbeiten will, bekommt Adam die freie Stelle. Insofern ist das Trauma auch ein verbindendes Element, das die Männer als Kinder erlebten und das sie nun erneut zusammenführt. In den künftigen Folgen des „Tatorts“ stellen sie sich diesem Erlebnis – und zwar gemeinsam.
In der „Tatort“-Reihe gibt es Teams unterschiedlichster Couleur, etwa die Witzbolde aus Münster oder das Duo aus Göttingen, besetzt mit einer weißen und einer schwarzen Kommissarin. Welches Attribut haben Sie als Team? Sind Sie die jungen Wilden? Die Rebellen? Oder ganz einfach die Actionhelden?
BURLAKOV: Spontan würde ich sagen: Wir sind die neuen, jungen, sexy Kommissare mit Talent.
STRÄSSER: Was uns auszeichnet, ist, dass wir jung, aber gleichzeitig professionell sind. Wir stehen für eine neue Generation.
Wie lang laufen Ihre Verträge?
BURLAKOV: Erst mal über fünf Jahre. Wir sind beide sehr zuversichtlich, was unsere weitere Zusammenarbeit betrifft, weil wir schon wissen, was in unserem zweiten Fall passiert. Während „Das fleißige Lieschen“ ein klassischer Krimi zum Mitraten ist, bei dem der Mörder erst in den letzten zehn Minuten entlarvt wird, hat unser nächster Fall eine völlig andere Energie.
Ihr erster Fall endet mit einem extrem spannenden Cliffhanger. Worum also wird es in Ihrem zweiten Fall gehen?
STRÄSSER: Das dürfen wir natürlich nicht verraten. Aber was man sagen kann, ist, dass der Cliffhanger nicht umsonst am Ende des ersten Falls platziert wurde, und dass es um die Geschichte von Adam und Leo und das damit verbundene Konfliktpotenzial geht. Es wird richtig spannend!
Der Saarbrücker Kommissar Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) hat seinen Partner vergrämt, da er in einer Notsituation nicht schoss. Dessen Nachfolger ist Adam Schürk (Daniel Strässer), Leos Jugendfreund, den er 15 Jahre nicht mehr gesehen hat. Ihr erster Fall ist der mit großer Brutalität ausgeführte Mord in einer zerrütteten Unternehmerfamilie.
Opfer ist der jüngere zweier Brüder, der das Familienunternehmen übernehmen sollte. Offenbar liegen die Hintergründe, die zur Tat führten, weit zurück in der Vergangenheit. Bereits der Vater der beiden Brüder kam unter mysteriösen Umständen ums Leben. Adam Schürk und Leo Hölzer stehen vor einem Rätsel.
Smart, nebulös, trotzdem geerdet: In Saarbrücken geht mit Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer, beide 32, das jüngste „Tatort“-Duo an den Start. Sie geben einen starken und cleveren Einstand – ganz ohne Rambo-Attitüde.