Durch die Sommerpause sehen wir momentan eh nur "Tatort"-Wiederholungen. Aber müssen wir durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Drehverboten auch noch länger auf neue Krimikost verzichten? Die Dreharbeiten in Münster, Dortmund und Köln wurden mitten in der Produktion unterbrochen. GOLDENE KAMERA mutmaßte schon, dass es den "Tatort" - demnächst nur noch an jedem zweiten Sonntag geben könnte...
Doch jetzt gibt es neue Hoffnung:
In Ludwigshafen darf der Dreh ab dem 23. Juni fortgesetzt werden und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) kann wieder auf Mörderjagd gehen.
In Saarbrücken steht ab dem 24. Juni das neue Duo gespielt von Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer zum zweiten Mal vor der Kamera. Da der Fall "Der Herr des Waldes" überwiegend in der freien Natur spielt, können die Aufnahmen, die eigentlich für den letzten April geplant waren, reibungslos starten.
Für Kiel gibt es noch keine genauen Angaben. Aber der NDR signalisierte, dass auch die unterbrochenen Aufnahmen von "Borowski und die Angst der weißen Männer" mit Axel Milberg und Almila Bagriacik in den kommenden Tagen fortgesetzt werden sollen.
Das Hamburger Team, bestehend aus Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz, soll voraussichtlich im Juli wieder vor der Kamera stehen.
Und im August könnte es nach bisherigem Stand auch für Maria Furtwängler und Florence Kasumba in Göttingen weitergehen.
Um die Zeit der Wiederholungen aber nicht zu lang werden zu lassen, hat sich die ARD etwas Besonderes einfallen lassen: Anlässlich des 50-jährigen "Tatort"-Jubiläums dürfen die Zuschauer aus 50 verschiedenen Fällen jede Woche einen neuen Liebling wählen, der dann an dem jeweiligen Sonntag gezeigt wird. Den Anfang macht das Münchner Team, das im kommenden Jahr das 30-jährige Jubiläum feiern wird.
Gerade erst beendeten Ivo Batic und Udo Wachtveitl die "Tatort"-Saison 2019/2020 mit dem überragenden Fall "Lass den Mond am Himmel stehn" (hier in der ARD-Mediathek) und schon sind sie erneut am Sonntagabend zu sehen.
Mit 12 360 Stimmen gewann der "Tatort: Wenn Frauen Austern essen" aus dem Jahr 2003. Dieser wird am Sonntag, 19. Juni um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt. Die Münchner konnten sich ganz knapp mit nur 40 Stimmen mehr gegen das Team aus Münster durchsetzen.
Vielleicht schaffen es Axel Prahl und Jan Josef Liefers dann in einer der folgenden Wochen gewählt zu werden. Ansonsten wird es aber auch von ihnen bald einen neuen Fall zu sehen geben. Denn seit dem 15. Juni ist auch in der Stadt des westfälischen Friedens wieder ein "Tatort"-Team am Drehen. "Es lebe der König" heißt diese neue Produktion, die noch bis zum 14. Juli gedreht wird. Ein Sendetermin für diesen "Tatort" aus Münster steht noch nicht fest.
Im Burggraben des alten Wasserschlosses wird eine Leiche gefunden - in Ritterrüstung. Bei dem Toten handelt es sich um den frischgebackenen Burgherrn Manfred Radtke. War es ein Unfall oder steckt mehr dahinter - wie Kommissar Thiel vermutet? Erst vor wenigen Monaten hatte der ehemalige Kirmeskönig Radtke die altehrwürdige Burg erstanden und wollte hier mit seiner Familie künftig Mittelalterspiele veranstalten. Zentrales Motto: die blutrünstige Geschichte der Wiedertäufer zu Münster. Boerne ist entsetzt: Mit Münsters schwärzestem Kapitel macht man keine Späße! Aber die Vorbereitungen laufen schon. Muss das ganze Vorhaben angesichts des Toten nun abgeblasen werden?
In Gastrollen zu sehen sind u.a. Sandra Borgmann ("Julia Durant ermittelt", "Dark"), die bereits im "Tatort: Wenn Frauen Austern essen" mitspielte , Marek Harloff ("Ostfriesengrab", "Charité"), Violetta Schurawlow ("Letzte Spur Berlin", "Die Hölle - Inferno"), Mai Duong Kieu ("Bad Banks", "In aller Freundschaft") und Justine Hauer ("Soko Stuttgart", "Tatort Bodensee").
13 Wochen ohne neue Krimis am Sonntag-Abend - das gab es zuletzt 2012. Letztes Jahr pausierte der "Tatort" lediglich neun Wochen. Doch auch wenn einem die Zeit lang vorkommen mag, so überwiegt der Trost, dass angesichts der vielen Dreharbeiten die kommende Saison weniger Wiederholungen als befürchtet bieten wird.