Eine Serie ohne glückliches Ende
Diese Geschichte hat kein Happy End. Der Protagonist der Serie stirbt in der letzten Episode. Er wird erschossen. Und damit auch niemand im Publikum auf die Idee kommt, der Mann würde die Kugel überleben, bleibt die Kamera einige Sekunden auf seinem Gesicht.
Das Bild, das sie liefert, ist eindeutig: Seine starren Augen sind aufgerissen, er atmet nicht mehr, er ist tot. Der ehemalige MI6-Agent Adam Lawrence (Charlie Cox) hat sein Leben gelassen. Das ist ungewöhnlich, denn Treason ist eine konventionelle Spionage-Serie, die uns viereinhalb Folgen lang zum Komplizen des Protagonisten macht.
Sein Tod ist wie ein Schlag in die Magengrube. Adam Lawrence ist der Held dieser Geschichte im Fadenkreuz zwischen britischen, amerikanischen und russischen Geheimdiensten. Adam Lawrence hat für die Wahrheit gekämpft und einen ungeheuren Skandal aufgedeckt. Er hat letztlich seinen Ruf gerettet, aber nicht sein Leben.
Treason heißt übersetzt Verrat. Wer hier wen verraten hat und warum, klären die folgenden Absätze.
Das Ende von Treason erklärt: Das sind die wichtigsten Figuren
Wie es sich für eine Spionage-Geschichte gehört, hat auch diese Serie viele Figuren mit ganz unterschiedlichen Absichten und zunächst verborgenen Verbindungen. Bevor wir das Ende von Treason erklären, werfen wir einen Blick auf den Hauptcast der Serie:
• Adam Lawrence (Charlie Cox) ist stellvertretender Leiter des MI6, wird nach dem Anschlag auf seinen Chef Angelis zum Leiter befördert.
• Maddy de Santos (Oona Chaplin) ist Ex-Soldatin, Adams Ehefrau und Stiefmutter seiner beiden Kinder.
• Kara Yerzov (Olga Kurylenko) ist russische Agentin und Adams Ex-Geliebte.
• Martin Angelis (Ciarán Hinds) ist Leiter des MI6.
• Dede Alexander (Tracy Ifeachor) ist CIA-Agentin und eine Freundin von Maddy.
• Alex Kingston (Audrey Gratz) ist britische Spitzenpolitikerin und will Premierministerin werden.
• Patrick Hamilton (Adam James) ist langjähriger MI6-Mitarbeiter und ein Freund von Adam.
Das Ende von Treason erklärt: Wer ist der Verräter?
Wer ist der Doppelagent Dorian? Das ist die Frage, um die die Serie letztlich kreist.
Zunächst scheint es, als ob Adam nicht der Mann ist, für den er sich ausgibt. MI6-Chef Sir Martin Angelis glaubt, dass sein Stellvertreter neben Kara Yerzov und dem Lobbyisten Lord Anton Melnikov für Russland arbeitet.
Denn die CIA war wegen eines britischen Doppelagenten – Codename Dorian – an ihn herangetreten. Dieser Dorian war vor 15 Jahren in den Mord an fünf Männern in Baku verwickelt, ausgeführt von russischen Agenten.
Die Männer arbeiteten für Kara, die damals eine Affäre mit Adam hatte. Sie hatte deren Sicherheit garantiert, aber sie waren gefangen genommen und gefoltert worden, bevor sie getötet wurden. Kara jagte seitdem den Schuldigen.
Nach den Morden kam es in der Stadt zu einem Aufstand, der die Briten zur Evakuierung zwang. Adam blieb und rettete die Botschaft – die Basis für seine Karriere beim MI6. Angelis glaubte jedoch, dass dies Teil einer Verschwörung war, die Russland die Kontrolle über die Region verschaffen sollte.
Dorian enttarnt – doch er ist nicht der einzige Verräter
In den letzten Szenen von Treason wird klar: Patrick Hamilton ist Dorian. Adams langjähriger Freund und Leiter der Russland-Abteilung des MI6 ist der Verräter, ein Doppelagent. Ihre Beziehung reicht Jahre zurück. Dies versucht Hamilton zu seinem Vorteil zu nutzen, als Adam ihm nicht sagen will, warum er sich mit Melnikov trifft.
Melnikov ist der britische Lord, der versucht, den Abgeordneten Robert Kirby als Premierminister zu installieren und damit die britische Regierung zu Marionetten des Kremls zu machen.
In der letzten Folge versucht Patrick, Angelis’ geheime Erpressungsakten von Maddy an sich zu reißen. Mit den Informationen aus den Akten hätte Russland die britische Elite in der Hand. Aber Maddy entkommt ihm und gibt die Informationen an Innenministerin Kingston weiter. Wenig später wird Patrick von Kara vergiftet – ein Racheakt für den fünffachen Mord von Baku.
Angelis wiederum treibt ebenfalls ein falsches Spiel. Er weiß, dass Kirbys Sieg im Rennen um das Amt ein Sieg für Russland wäre. Dennoch bleibt er seiner Agenda treu: der dienstälteste und mächtigste Boss des MI6 in der Geschichte des Vereinigten Königreichs zu werden.
Im Geheimdienstausschuss des Unterhauses stellt der MI6-Leiter seinen Stellvertreter Adam Lawrence als Verräter hin. Aus Eigennutz: Würde Kirby Premierminister, hätte Angelis jederzeit ein Druckmittel gegen ihn in der Hand: Kirbys russische Verbindungen.
Aber während der Anhörung im Ausschuss ändert Alex Kingston ihre Strategie. Bislang hatte sie sich nicht auf Maddys Angebot zur Zusammenarbeit eingelassen.
Aber nun veröffentlicht Kingston die geheimen Akten und wäscht Adams Namen rein: „Weit davon entfernt, ein Verräter zu sein, glaube ich, dass er sein Leben verlor, als er Verrat im Herzen des Establishments ausrottete.“ Angelis ist damit erledigt. Kingstons Konkurrent Kirby ebenfalls.
Der Verräter Patrick stirbt kurz darauf. Eine weitere Protagonistin dieses Geflechts aus Verrat und Gier kommt aber davon. Adams Frau Maddy schwört zunächst, die CIA-Agentin Dede Alexander für ihre Rolle in der Intrige zur Rechenschaft zu ziehen. Die US-Agentin hatte die Entführung von Adams Tochter Ella organisiert, um ihn unter Druck zu setzen. Aber Dede setzt sich nach Patricks Enttarnung in die USA ab.
Kara kehrt am Ende wieder nach Russland zurück. Maddy bleibt allein mit den beiden Kindern in London.
Wie stehen die Chancen auf Staffel 2 von Treason?
Treason ist eine fünfteilige Miniserie und damit nicht auf eine Fortsetzung angelegt. Auch aus dramaturgischen Gründen dürfte eine zweite Staffel von Treason eher unwahrscheinlich sein. Der Protagonist Adam Lawrence ist tot, die Verschwörung aufgedeckt.
Ein Punkt bleibt allerdings offen: Dede als Adams Mörderin wird nicht belangt. Maddy lässt das keine Ruhe, sie will Rache. Aber ob das als Plot für eine zweite Staffel reicht?
Was meinst Du: Wie könnte Staffel 2 von Treason aussehen? Verrate uns Deine Meinung in einem Kommentar.
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