Georgia (Julia Roberts) und David (George Clooney) können sich nicht ausstehen. Nach dem Scheitern ihrer Ehe gehen die beiden getrennte Wege und sehen sich nur noch zu wichtigen Anlässen ihrer Tochter Lily (Kaitlyn Dever). Nach Lilys Jura-Abschluss an einer Elite-Uni fliegt sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Wren (Billie Lourd) nach Bali, um vor dem Einstieg in das Berufsleben noch einmal auszuspannen und etwas zu erleben. Am weißen Sandstrand des fernöstlichen Paradieses trifft Lily auf den Algen-Farmer Gede (Maxime Bouttier) und verliebt sich. Bereits nach wenigen Wochen beschließen die beiden zu heiraten. Da dürfen natürlich Lilys Eltern nicht fehlen. Georgia und David raufen sich zusammen, denn ihr Plan ist es, ihrer Tochter die Blitzhochzeit auszureden. Ob ihnen das gelingt?
Ticket ins Paradies: Charmante-Oldschool-Komödie
Die Geschichte von Ticket ins Paradies ist sehr einfach gestrickt: Ein hasserfülltes Ex-Ehepaar rauft sich zusammen, um ihrer Tochter ins Gewissen zu reden und findet eventuell wieder zueinander. So einfach die Geschichte, so effektiv das Resultat. Vor allem wenn man zwei Hollywood-Größen für die Hauptrollen castet. Julia Roberts als mondäne und selbstbewusste Kunsthändlerin wirft ihrem Spielpartner George Clooney, der einen erfolgreichen Anwalt mimt, die Humorvorlagen nur so zu – genauso auch umgekehrt. Mit Biss und viel Spielfreude haben die beiden Schauspielenden sichtlich Spaß und das überträgt sich auch auf das Publikum.
Das Setting als zusätzlicher Protagonist
In dieser Hochzeits-Heist-Komödie dreht sich alles um zwei Dinge: zum einen die Heirat-Sabotage von Georgia und David und zum anderen ob die beiden eine gemeinsame Zukunft haben. Bali und viele kleine Nebeninseln bieten das Setting für die Geschichte. Wir konnten uns kaum sattsehen an den Sandstränden, dem immer blauen Himmel und dem fantastischen Resort, in welchem Georgia und David untergebracht sind. Zugegeben, wir ließen uns gerne berieseln und unsere Toleranz gegenüber der ziemlich seichten Story ohne große Überraschungen wuchs wie die Algen in Gedes Hydro-Farm.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Vielleicht lag es an der positiven Grundstimmung in Kombination mit den wunderschönen Landschaftsaufnahmen, aber wir mussten häufiger schmunzeln als gedacht. Scheinbare Übersetzungsfehler zwischen Gedes und Lilys Familie entpuppen sich beispielsweise als Absicht. Ein Verwandter von Gedes sagt, dass Georgia ihn an ein attraktives Pferd erinnert. Platt, aber trotzdem charmant ziehen sich solche Kalauer durch den Film. Aber auch gerade dann, wenn sich Georgia und David Dinge aus ihrer gemeinsamen Zeit an den Kopf werfen, kommen echte Humorperlen dabei raus.
Die Hochzeit als Nebengeschichte
Neben dem gegenseitigen Übertrumpfen und Sticheln des Ex-Ehepaars geraten einige Nebenstränge, wie die eigentliche Liebesgeschichte zwischen Gede und Lily in den Hintergrund. Die Hochzeit bildet den nötigen Rahmen für die ständigen Kabbeleien zwischen den beiden Protagonist:innen. Mehr aber leider auch nicht. Auch Georgias Lebensgefährte Paul (Lucas Bravo) wird beinahe gar nicht thematisiert. Wir fragen uns nun im Nachhinein, ob es gerade die Story zwischen Paul und Georgia gebraucht hätte. Witzig war sie, dank Pauls verzweifelten und hölzernen Versuchen, Georgia zu gefallen, trotzdem. Insgesamt bleibt die Story von Ticket ins Paradies genauso oberflächlich wie das Meer direkt vor den Traumstränden.
Unser Fazit
Wie die Geschichte ausgeht, verraten wir natürlich nicht, aber wir waren zufrieden mit dem Ende. Was mit Sicherheit auch daran lag, dass wir uns bereits nach fünf Minuten gedacht haben, wohin die Reise geht. Ticket ins Paradies ist wahnsinnig vorhersehbar und durchsetzt mit charmantem Oldschool-Humor, der gerade wegen Roberts und Clooney funktioniert. Nicht mehr, nicht weniger. Falls Du also mal wieder Lust auf eine solide Romantik-Komödie mit zwei Hollywood-Größen hast, dann solltest Du definitiv das Ticket ins Paradies lösen.
Ticket ins Paradies
Genre: | Romantik-Komödie |
Bundesstart: | 15. September 2022 |
Laufzeit: | 104 Minuten |
FSK: | Ab 6 Jahren freigegeben |
Regie: | Ol Parker |
Drehbuch: | Ol Parker, Daniel Pipski |
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